Kurze Geschichte des Glatzer Gebirgs-Vereins
Der Glatzer Gebirgsverein
von Dr. Dieter Pohl, 2001
Am 21. September 1880 erschien im „Gebirgsboten“
ein Artikel des damals bekannten Reiseschriftstellers Julius Peter, in dem nach dem
Vorbild des im selben Jahre entstandenen Riesengebirgsvereins die Gründung eines
Gebirgsvereins für die Grafschaft Glatz angeregt wurde1.
Peter, der sich schon um die Erschließung des Riesen- und Isergebirges verdient
gemacht hatte, wurde 1813 in Gottesberg bei Waldenburg geboren. Seine Jugendjahre
hatte er bei seinem Onkel in Pischkowitz verbracht und das Glatzer Gymnasium besucht2.
1874 verlegte der Pensionär seinen Wohnsitz nach Glatz. Er durchwanderte die
Grafschaft, um den Stoff für ein geplantes Reisehandbuch zusammenzutragen, das
dann 1881 unter dem Titel „Die Grafschaft Glatz und deren Anschlüsse -
Handbuch für Reisende und Einheimische“ erschien3.
Der anfangs genannte Artikel im „Gebirgsboten“ hatte zur Folge, daß
bereits am 11. Oktober [1880] auf Einladung des Reinerzer Bürgermeisters [Paul] Dengler
einige Männer zusammentrafen und die Gründung des „Gebirgsvereins [der]
Grafschaft Glatz“ beschlossen1.
In kurzer Zeit waren 482 Mitglieder für den neuen Verein gewonnen, die sich
auf 15 örtliche Sektionen verteilten1. Am 2. März 1881 fand
dann in der Taberne in Glatz die konstituierende Versammlung statt4. Zum
Vorsitzenden wurde Amtsrichter [Franz] Grützner gewählt. Die erste Tätigkeit
betraf die Mitwirkung bei der Herstellung des amtlichen Eisenbahn-Kursbuches.
Als Vereinszeichen wurde 1881 vom Zentralvorstand der Trollius europaeus, die Glatzer
Rose, gewählt.
Am Ende des ersten Vereinsjahres betrug die Mitgliederzahl bereits 827.
1924 erreichte sie mit über 10.000 ihren Höhepunkt. 1938 hatte der Verein
61 Ortsgruppen, davon 22 außerhalb der Grafschaft. In Berlin bestanden zwei,
in Nieder- und Oberschlesien je sieben Sektionen.
Der Vereinszweck ist in den Statuten von 1888 genau beschrieben5:
„Der Glatzer Gebirgs-Verein verfolgt den Zweck, das Interesse für die
Gebirge der Grafschaft Glatz und deren nächste Umgebung möglichst weit zu
verbreiten, ihren Besuch zu erleichtern und angenehm zu machen, dadurch den Fremdenverkehr
und durch diesen wieder den Wohlstand der Grafschaft zu heben, auch die wissenschaftliche
Kenntnis derselben zu erweitern.
Die Mittel zur Erreichung dieses Zwecks sind: Herausgabe von Zeitungsberichten über
die Grafschaft Glatz; Verbreitung von bildlichen Darstellungen schöner Punkte;
Herausgabe von Reisebüchern und Karten; Anlegung neuer und Verbesserung vorhandener
Gebirgswege; Aufstellung von Wegweisern; Errichtung von Schutzhütten und Ruheplätzen;
Pflege vorhandener und Eröffnung neuer Aussichtspunkte; Anschaffung von Orientierungstafeln
und Fernrohren; Organisation des Führerwesens; Erwirkung von Taxen [Festpreisen]
für Droschken, Führer, Bäder und dgl. mehr und Veröffentlichung
derselben; Erwirkung billiger Eisenbahnfahrpreise und günstiger Verbindungen;
Veranstaltung von Extrazügen und gemeinschaftlichen Ausflügen; Hebung des
Gasthauswesens; Empfehlung guter Gasthöfe, Restaurationen und Logishäuser;
Aufmunterung zur Einrichtung guter und behaglicher Wohnungen und Sommerfrischen an
geeigneten Orten; Anregung zur Bildung von Auskunftsstellen; Sammlungen von Naturprodukten
und Seltenheiten aller Art; Hebung der Fischzucht und des Obstbaues; Erforschung der
Fauna und Flora der Grafschaft; Anlegung einer Bibliothek und eines Museums der
Grafschaft Glatz.“
Ein bedeutender Teil dieser Zielvorgaben war der Aufbau einer Infrastruktur für
den aufkommenden Tourismus, der mit dem revolutionären neuen Verkehrsmittel,
der Eisenbahn, einsetzte und einen wirtschaftlichen Aufschwung versprach. Nur durch
planmäßige Vervollkommnung und Verbesserung von Verkehrsverbindungen,
Beherbergung, Beköstigung, Landschaftspflege, Wanderwegen und durch massive
Werbung konnte man in den Wettbewerb mit anderen emporstrebenden Gebirgsregionen
eintreten.
Die Aufnahme dieser GGV-Aktivitäten durch die Bevölkerung war durchaus
nicht einhellig positiv; mancher fühlte sich in seiner Ruhe und auch Nachlässigkeit
gestört, wurden doch auch Mißstände angeprangert; Fremden wurde nicht
selten mit Mißtrauen begegnet. Aber auch manche Sommerfrischler und Wanderer
mußten ermahnt werden, denn Mißbräuche der Naturnutzung, z. B. durch
Fortwerfen von Müll, waren auch damals nicht unbekannt6. Schon 1917
heißt es in einem Aufruf unter dem Titel „Wanderflegel und Rüpel
beiderlei Geschlechts“: „Es mehren sich die Klagen, daß ... Banden,
tingeltangelmäßig aufgeputzt, Wege und Stege draußen durch lautes,
wüstes Treiben, Gejohle und Absingen zotiger Lieder verpesten, und daß
sie die Rückfahrt im Eisenbahnwagen durch unflätiges Betragen erst recht
zur Pein machen“ usw. usw..
Die Herausgabe einer eigenen Vereinszeitschrift scheiterte zunächst am Geldmangel.
Deshalb wurde den Mitgliedern der Bezug der „Vierteljahrsschrift für
Geschichte und Heimatskunde der Grafschaft Glatz“ nahegelegt, die seit 1881
erschien. Der GGV begnügte sich vorerst bis 1904 mit seinen Jahresberichten,
die freilich in zunehmendem Maße auch wissenschaftliche Beiträge brachten.
Erst 1906 wurde die Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“ mit einer
Startauflage von 5.000 Exemplaren ins Leben gerufen. In den Jahren 1906 bis 1920
enthielt sie eine Beilage mit dem Titel „Blätter für Geschichte
und Heimatkunde der Grafschaft Glatz“8. Die „Grafschaft
Glatz“ erschien letztmalig im 38. Jahrgang mit Nr. 2 am 15. März 1943.
Ab 1937 war sie allerdings, wie alle Zeitschriften deutscher Gebirgsvereine, zwangsweise
unter Staatsregie gekommen: verlegt wurde sie nun durch den „Gauverlag NS-Schlesien“.
Dementsprechend erscheint in zunehmendem Maße NS-Propaganda. Mit Genugtuung
stellt man fest, daß die Zeitschrift des „Vereins für Glatzer Heimatkunde“,
die „Glatzer Heimatblätter“, nicht diesem Zwang ausgesetzt war.
Titelblatt der ersten Ausgabe der Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“, 1906
Außer seiner Vereinszeitschrift hat der GGV zahlreiche andere
Druckwerke publiziert: eine Karte der Grafschaft im Maßstab 1:100.000 erschien
1888, ihre 2. Auflage 1899. Zum 25jährigen Jubiläum des GGV erschien 1906
bei R. Mittelbach in Leipzig die „Neueste Specialkarte der Grafschaft Glatz“
in drei Blättern, Maßstab 1:75.000. Eine spätere, ebenfalls dreiblättrige
Karte „Die Grafschaft Glatz“ im gleichen Maßstab veröffentlichte
derselbe Verlag später wieder „unter Mitwirkung des Hauptvorstandes des
GGV“. Seit 1890 gab der Hauptvorstand jährlich den „Kleinen Führer
mit Sommerfrischen-Verzeichnis für die Grafschaft Glatz“ heraus. Nicht
vergessen sei das Liederbuch des GGV, das 1926 erschien9.
1899 hatte der GGV sein erstes großes Bauprojekt verwirklicht: der Kaiser-Wilhelm-Turm
auf dem Schneeberg wurde feierlich eröffnet10. Im Jahre 1928 folgte
die Hindenburgbaude in Grunwald11, die einen imposanten Grundriß
zeigt12. 1933 konnte die Brandbaude eröffnet werden13.
Alle drei Bauwerke wurden auch vom GGV bewirtschaftet.
Eine wichtige Rolle spielte die Kulturarbeit. Zum 25jährigen Jubiläum des
Vereins wurde am 7. Juli 1906 das Glatzer Heimatmuseum im Glatzer Rathaus eröffnet14.
Der wachsende Umfang führte zu wechselnden Standorten: dem Rathaus folgte 1917
ein Raum in der früheren ev. Schule in der Frankensteiner Straße15,
der freilich nur als Lagerraum diente, 1920 das Refektorium des ehemaligen Minoritenklosters16,
1933 die Räume unter dem Donjon der Festung17 und 1936 das ehemalige
Palais des Grafen Wallis in der Böhmischen Straße 3018,19.
Die Glatzer Heimatbücherei wurde 1922, das Glatzer Heimatarchiv 1923 gegründet16.
Ein wichtiges Arbeitsgebiet des GGV war die Wegearbeit, d.h. das Projektieren, Anlegen,
Markieren und Pflegen von Wanderwegen. 1934 waren rund 1.100 km Wanderwege in der
Grafschaft fertiggestellt und 10.000 Wegezeichen aus Aluminium angeschafft20.
Reichen Niederschlag in der Vereinszeitschrift finden die Wintersportaktivitäten
des GGV: Wintertreffen, Skikurse und Wettkämpfe, die viele Sportler aus Schlesien
und dem ganzen Reich in die Grafschaft führten.
In der Jugendarbeit des GGV war besonders die größte Sektion, Breslau, mit
ihrer Jugendgruppe - diese zählte 1936 300 Mitglieder - sehr rührig. Wanderfahrten,
Sportveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen, Radtouren, Fuchsjagden, selbstverständlich
Rodeln und Skilaufen standen auf dem Programm. Der GGV hat auch das Jugendwandern
und das Jugendherbergswesen zielbewußt unterstützt21. Schon
1908 bestanden in der Grafschaft neun vom GGV gegründete und unterhaltene sogenannte
Studenten- und Schülerherbergen22.
Bei der Abwehr der tschechischen Forderungen nach Eingliederung der Grafschaft Glatz
in die neuentstandene Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg spielten führende
Mitglieder des GGV eine wichtige Rolle23.
Nicht zuletzt hatte sich der GGV dem Naturschutz verschrieben.
Erwähnt soll auch werden, daß der GGV das Verkehrsamt der Grafschaft Glatz
errichtet hat mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden
„durch geeignete Werbung den Fremdenverkehr in verstärktem Maße
nach der Grafschaft zu lenken“24.
Die letzte Jahreshauptversammlung des alten GGV fand im Januar 1944 in Glatz statt.
Kriegsende und Vertreibung besiegelten auch das Schicksaal des traditionsreichen
Glatzer Gebirgsvereins.
Jedoch konnte die Ortsgruppe Berlin schon 1949 einen Neubeginn wagen19.
Schließlich trafen sich 1951 in Braunschweig 10 GGVer und gründeten den
„Glatzer Gebirgsverein Braunschweig e.V.“, der heute mit mehr als 1.000 Mitgliedern wächst, blüht und gedeiht.
[2001: Er feiert heuer zwei Gründungsjubiläen: das 120jährige des
ursprünglichen und das 50jährige des neuen GGV. Dazu möchte ich dem
Vorsitzenden Hans-Jürgen Taube, der heute unter uns weilt, die herzlichen Glück
wünsche der FGG aussprechen.]
Dr. Dieter Pohl (Köln)
Vortrag anläßlich der Jahrestagung
der FGG (Forschungsgruppe Grafschaft Glatz) am 28. April 2001
in Lüdenscheid
Literatur:
(GG = Die Grafschaft Glatz. Zeitschrift des Glatzer Gebirgs-Vereins)
- F.[elix] Burczek: Zur Geschichte des Glatzer Gebirgsvereins. GG 1.1906 S.56-68
- O. Viktor [d. i. Franz Albert]: Männer der Heimat: Julius Peter. GG 12.1917 5.37-39
- Julius Peter: Die Grafschaft Glatz und deren Anschlüsse. Handbuch für Reisende und Einheimische. Habelschwerdt: 1881
- GGV-Jahresbericht 1880/81
- Statuten des Glatzer Gebirgsvereins von 1888
- Bruno Neugebauer: 10 Gebote für gewisse Sommerfrischler. GG 1924 S.39-40
- anonym: Wanderflegel. GG 1917 S.36
- Willy Scheuer: Werdegang der Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“. GG 20.1925 S.1-2
- Georg Stähler: Liederbuch des Glatzer Gebirgsvereins. Glatz 1926
- 19. Jahresbericht des GGV 1899/1900 S.1
- anonym: Die Einweihung der Hindenburgbaude. GG 23.1928 S.68-70
- anonym: Grundrisse der Hindenburgbaude in Grunwald. GG 23.1928 S.32-34
- W. Kliem: Die G.G.V. Brandbaude. GG 28.1933 S.23
- anonym: Das Glatzer Museum. GG 1.1906 S.107-112
- Willy Scheuer: Geschichte des Glatzer Heimatmuseums. Glatzer Land 1922 Nr.15
- ders.: Pflegestätten Alt-Glatzer Heimatkultur. GG 20.1925 S.49-51
- [Konrad] Goebel: Zur Verlegung des Glatzer Heimatmuseums. GG 27.1932 S.55-56
- anonym: Das Heimatmuseum des GGV in seiner neuen Unterkunft. GG 31.1936 S.36
- Aloys Bernatzky: Lexikon der Grafschaft Glatz. 2. Aufl. Leimen 1984
- [Bruno] Neugebauer: Deutsches Wandern, deutsche Sprache. GG 29.1934 S.58
- Lindner: Deutsche Jugendherbergen. GG 20.1925 S.48-49
- Guido Rotter: Die deutschen Studenten- und Schülerherbergen 1884-1908. GG 3.1908 S.65-66
- Franz Albert: Die Glatzer Heimatbestrebungen. Glatzer Heimatschriften Band 7: Die Grafschaft Glatz kein Tschechenland! Glatz: 1921, S.43-45
- anonym: Das Fest der Glatzer Heimat. Fünfzig Jahre Glatzer Gebirgsverein. GG 26.1931 S.94-101
aus: „Grofschoaftersch Häämtebärnla“
Jahrbuch der Grafschaft Glatz, 54. Jahrgang 2002, S. 102-105
Ergänzungen
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Die Mitgliedschaft im damaligen „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ (dem späteren „Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“) wurde schon kurz nach dessen Gründung am 14. Mai 1883 noch als „Gebirgsverein für die Grafschaft Glatz“ vor 1888 durch Beitritt erklärt und bestand bis zum Ende des 2. Weltkrieges.
Beim 66. Deutschen Wandertag am 04. September 1965 in Krefeld erklärte der GGV seinen Wiedereintritt in den „Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“ nach der Wiedergründung des GGV in Braunschweig.
(Bisher wurde der 67. Deutschen Wandertag vom 04. bis 08. August 1966 in Weiden (Oberpfalz) hierfür angenommen. Laut Rundschreiben Nr. 55 des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. mit Sitz in Stuttgart von Herbst 1965 erfolgte dies bereits ein Jahr früher.)
Siehe auch: Ausführliche Liste der Deutschen Wandertage ab 1883
Deutscher Wanderverband
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Der Beitritt zum heutigen „Landeswanderverband Niedersachsen e.V.“ (ehem. „Norddeutsche Arbeitsgemeinschaft Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“, später Landeswanderverband Niedersachsen Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.) erfolgte am 12. Juli 1980 in Hannover als Gründungsmitglied.
Der GGV ist mit seinem Gründungsjahr 1881 noch heute der älteste dem Landesverband angeschlossene Verein.
Wanderverband Niedersachsen
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Am 02. Februar 1984 wurde dem GGV die „Eichendorff-Plakette“ für die Verdienste um Wandern, Heimat und Umwelt vom damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens im Stadttheater in Aschaffenburg beim ersten Verleihungstermin übergeben, die der Bundespräsident am 14. Juli 1983 anläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine 1983 gestiftet hatte.
Urkunde zur Verleihung der Eichendorff-Plakette ansehen
Informationen zur Eichendorff-Plakette bei Wikipedia
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| Am 30. Mai 1987 fand die Eröffnung der Heimatstube des GGV in der Kreuzstraße 31 in Braunschweig statt.
Am 20. Oktober 2012 wurde in der Kreuzstraße 42 in Braunschweig mit einer kleinen Feier das 25-jährige Bestehen der Heimatstube und die Wiedereröffnung nach dem Umzug begangen.
Die feierliche Einweihung der neuen Vereinsfahne erfolgte am 21. Januar 1990 im „Haus der Bruderschaft“ in Braunschweig, den Segen erhielt die Fahne am 12. Mai 1990 durch + Propst Wolfram Trojok in der Kirche „St. Aegidien“ zu Braunschweig. Die kirchliche Weihe der Vereinsfahne nahm Großdechant Prälat Franz Jung am 26. August 1990 bei der Jahreswallfahrt der Grafschaft Glatz in Telgte (Westfalen) vor.
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Vorsitzende des Glatzer Gebirgs-Vereins (GGV)
Name |
Stand/Beruf |
Zeitraum |
Foto |
„alter“ G.G.V. in Glatz (1881-1945) |
Grützner, Franz
(oder Robert?) |
Amtsrichter |
1881-1885 |
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Hohaus, Dr. Wilhelm |
Prälat |
1885-1888 |
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Burczek, Felix |
Justizrat |
1885-1894 |
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Sprotte, Prof. Dr. Franz
(oder Joseph?) |
Gymnasialdirektor |
1894-1897 |
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Schauwecker, Hermann
(oder Hellmuth ?) |
Oberstleutnant |
1897-1902 |
|
Burczek, Felix |
Justizrat |
1902-1909 |
|
Schneider, Rudolf |
Landgerichtsrat |
1910 |
|
Groth, Hugo
(Franz Wilhelm Karl Hugo) |
Landgerichtspräsident |
1910-1912 |
|
Schneider, Rudolf |
Landgerichtsrat |
1913-1919 1 |
|
Albert, Franz (Wilhelm August) |
Garnisonspfarrer |
1919-1920 |
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Conrads, Franz |
Oberstudienrat |
1920-1932 * |
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Goebel, Konrad |
Bürgermeister |
1933-1936 |
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Voelkel, Ernst August
(oder Max?) |
Schulrat |
1937-1938 |
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Hartmann, Franz |
Rechtsanwalt |
1938-1944 2 |
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„neuer“ GGV in Braunschweig (seit 1951) |
Wache, Georg |
Politiker (Ratsherr, Landtagsabgeordneter) |
1951-1961 * |
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Schilling, Arthur |
? |
1961-1962 3 |
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Herrmann, Max |
? |
1962-1966 |
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Scholz, Karl |
? |
1966-1974 * |
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Leister, Paul |
Drogist |
1974-1990 * |
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Taube, Hans-Jürgen
† 14. Juni 2020 |
Kaufmann |
1990-2004 |
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Drescher, Christian |
Dipl.-Ing. |
seit 2004 |
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Anmerkungen |
1 |
während Kriegsdienst 1914-1918 Geschäftsführung durch Zahnarzt Robert Pokorny († 18.05.1924) |
2 |
1944 letzte Hauptversammlung in Glatz |
3 |
kommissarischer Vorsitzender |
* |
später zum Ehrenvorsitzenden ernannt |
Die Fotos zum Vergrößern bitte anklicken. |
Gründungsmitglieder des Glatzer Gebirgs-Vereins (GGV) Braunschweig e.V.
Name, Vorname |
Geburtstag |
Sterbetag |
Foto |
Bittner, Alfred |
01.09.1911 |
23.01.1969 |
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Blümel, Clemens |
13.11.1901 |
15.11.1968 |
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Blümel, Maria |
07.02.1904 |
15.08.1997 |
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Leister, Paul |
03.01.1911 |
11.06.1993 |
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Müller, Hubert |
07.08.1927 |
21.08.2004 |
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Reinhold, Margarethe, geb. Elsner |
19.04.1913 |
20.07.2015 |
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Renschin, Charlotte |
18.08.1913 |
13.04.1991 |
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Sonnabend, Gerhard |
05.07.1930 |
??? |
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Wache, Georg |
09.11.1886 |
15.05.1977 |
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Wolf, Theophil |
24.12.1911 |
05.12.1970 |
|
Die Fotos zum Vergrößern bitte anklicken. |
Niederschrift über die Gründung einer Ortsgruppe des Glatzer Gebirgsvereins in Braunschweig am 9. August 1951 |
Ehrenmitglieder
„alter“ G.G.V. in Glatz: (1881-1945)
Franz Albert, Wehrkreispfarrer, Münster i.W.; Ernst Bielek, Stud.Rat, Patschkau; Felix Burczek, Justizrat, Glatz; Franz Conrads, Stud.Dir., Glogau; Paul Dengler, Bürgermeister, Reinerz; Franz Dittert, Prälat, Großdechant, Mittelwalde; Karl Ferche, Justizrat, Neurode; Dr. Paul Futter, Sanitätsrat, Habelschwerdt; Hugo Geisler, Bürgermeister, Habelschwerdt/Breslau; Gießer, Stadtrat, Glatz; Konrad Goebel, Bürgermeister, Glatz; Grützner, Oberlandesgerichtsrat a.D., Geheimer Justizrat, Breslau; Franz Hartmann, Rechtsanw., Bad Landeck; Alfred Herrmann, Landgerichtsrat, Ratibor O/S.; Dr. Wilhelm Hohaus, Prälat, Großdechant, Habelschwerdt; Hünerfeld sen. († 1909), Fabrikbesitzer, Glatz; Wolfgang Jaenicke, Reg.Präs.Dt.Gen.Kons., Shanghai; Robert Karger, Lehrer, Neurode; Frl. Marie Karkel, Lehrerin, Bad Landeck; Adalbert Koehly, Kaufmann, Antonienhütte/Krs. Kattowitz; Wilhelm Mader, Rektor, Lewin; Max Nobel, Kantor i.R., Bad Landeck; Dr. Franz Peucker, Landrat, Münster i.W.; Schauwecker, Oberstleutnant z.D., Glatz; Dr. Rudolf Schneider, Ob.Landger.Präs., Hamm i.W.; Dr. Edmund Scholz, Großdechant, Prälat, Grafenort; Prof. Dr. Franz Sprotte, Geh.Stud.Rat, Oppeln; Georg von Steinmann, Landrat, Glatz/Geh.Reg.Rat, Görlitz; Dr. Franz Volkmer, Schulrat, Hermsdorf b. Berlin; Bruno Zeipert, Lehrer, Hammer
„neuer“ GGV in Braunschweig: (seit 1951)
in der Reihenfolge der Ernennung
Georg Wache (ehem. Vorsitzender); Dr. med. Moritz Ahlendorf, Hannover; Paul Preis, Musikdir., Lüdenscheid; Martha Scholz; Elfriede von Czettritz; Nina Hötzel-Strauch; Paul Jestel; Charlotte Juppe; Friedrich Mader; Alfons Pohl; Martha Reinelt; Gerhard Schubert; Maria Stache; Ferdinanda von Hornig; Hugo Scholz; Ernst Franke; Margarete Schmietzek; Richard Bruno Walter; Anca (Bianca) Wittig; Helene Schwarzer; Franz Herzig (ehem. stv. Vorsitzender); Margarete Gröger († 106 Jahre); August Grun; Franz Heinze; Julius Krinke; Gertrud Postrach; Maria Tölg; Maria Blümel; Hubert Müller; Margarethe Reinhold (Gründungsmitglied, † 102 Jahre); Charlotte Renschin; Paul Conrads; Paul Leister (Ehrenvorsitzender); Elisabeth Paul; Helene Schirok; Georg Hoffmann; Prälat Franz Jung (Großdechant); Rudolf Pabsch; Alfred Schäfer; Ernst Weitz; Friedrich Widerstein; Gertrud Zeipelt; Dorette Cleve; Gertrud Hanisch; Lucia Hoffmann; Maria Stephan; Elfriede Steuer; Walter Cleve (stv. Vorsitzender); Robert Eckardt (ehem. Wegewart); Stephan Stache (ehem. Kassierer u. Geschäftsführer); Helmut Glatter (langjähr. Nikolausdarsteller); Hedwig Herzig; Gerhard Beschorner; Hildegard Maiwald; Johanna Reinelt; Anni Glatter; Herbert Reinelt; Edeltraud Urner (ehem. Schriftführerin); Paul Scholz, Braunschweig; Ingeborg Stache; Hartmut Pabsch; Nikolaus Pabsch; Luzia Pliefke; Hans-Jürgen Taube (ehem. Vorsitzender); Franz Gläsner; Heinrich Jestel; Marlies Jonscher; Wolfgang Stephan; Rita Ehlers; Konrad Stein; Elisabeth Taube; Herbert Geisler; Siegfried Hatscher; Bernd Krasel; Alfons Scholz; Heinz Katzer; Franz Stonjek; Karl-Heinz Menzel; Helga Tölg; Prof. Joachim Pabsch; Käte Machatz; Hubert Kastner; Josef Klar; Angela Klar; Gertrud Exner († 100 Jahre); Regina Nowak; Fritz Nitsche (100 Jahre)
(soweit bekannt, Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Träger der Ehrennadel für besondere Verdienste
Franz Rücker; Edeltraud Urner; Helene Lüders; Georg Hattwig; Prof. Joachim Pabsch
(in der Reihenfolge der Ernennung ab 2007)
Quellen
Weitere Literatur
Geschichte des Heimatmuseums in Glatz
Eine wichtige Rolle spielte die Kulturarbeit: Zum 25-jährigen Jubiläum des Glatzer Gebirgs-Vereins (G.G.V.) wurde 1906 das erste Glatzer Heimatmuseum eröffnet.
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Am 7. Juli 1906 wurde das Glatzer Heimatmuseum im Zimmer 17 im Glatzer Rathaus eröffnet.
1909 stellte der Magistrat auch das daneben liegende Zimmer 18 bereitwillig zur Verfügung.
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Der wachsende Umfang führte zu wechselnden Standorten: dem Rathaus folgte 1917 kriegsbedingt der Umzug in einen Raum in der früheren evangelischen Schule in der Frankensteiner Straße, der freilich nur als Lagerraum diente und keine Besichtigungen ermöglichte.
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Am 22. August 1920 fand die feierliche Eröffnung im Refektorium (Speisesaal) des ehemaligen Minoritenklosters am Roßmarkt statt. Der „Führer durch das Glatzer Heimatmuseum“ von Willy Scheuer erschien 1923, die zweite Auflage folgte schon 1929.
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Ab 1932/1933 wurden die Räume unter dem Donjon der Festung bezogen.
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1936 wurde der Sitz in das ehemalige Palais (Stadtschloß) des Grafen Wallis von 1754 in der Böhmischen Straße 30 (1. und 2. Etage) verlegt. Im selben Jahr gab Major Th. Göllnitz den „Volkstümlichen Führer durch die Vogelsammlung des Glatzer Heimatmuseums“ heraus.
Die Auflösung des Heimatmuseums erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945 infolge von Krieg und Vertreibung aus der Heimat.
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50-jähriges Bestehen des G.G.V. 1931 in Glatz
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Am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 feierte der Glatzer Gebirgsverein (G.G.V.) sein 50-jähriges Bestehen als „Goldenes Jubelfest“ in Glatz mit einem großen Festzug. „Zehntausende von Menschen umsäumten die Straßen, als sich der Zug durch die Stadt bewegte. Vom Wilhelmsplatz sandte die Breslauer Funkstunde einen Hörbericht des prächtigen Zuges, der das Grafschafter Volk und das Land lebenswahr schilderte.“ Viele Fußgruppen und Festwagen nahmen am Festzug teil. Unzählige Fotografen hielten den Zug im Bild fest, der am Schäferberg mit einem Volksfest endete. Abends wurde ein Höhenfeuer gezündet. Die Festung und das Rathaus wurden in Lichtkegeln magisch aus der Dämmerung hervorgehoben.
Zum „Goldenen Jubelfest“ wurde 1931 auch die nebenstehende Gedenknadel herausgegeben mit der Aufschrift:
50 JAHRE G.G.V.
JUBELFEST IN GLATZ
VOM 30.5. BIS 1.6.31.
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Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.
aus „Guda Obend, Glatzer Volkskalender“ 22. Jahrgang, 1932
Photo-Marx, Glatz
Festwagen Schneebergturm (oben) und Hindenburgbaude (unten)
oben: Erntearbeiterinnen und Schneebergturm (Ortsgr. Breslau)
unten: Bergbau unter Tage (Ortsgr. Neurode)
Taufpatenwagen (oben) und Brautpaar (unten) im Festzug
Anstrahlung der Festung Glatz anläßlich des goldenen Jubel-Festes des G.G.V.
Foto der Nachtaufnahme L. Schirmer G.m.b.H., Glatz
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Im „Guda Obend-Kalender“ 1932 erschien der folgende
Bericht über
Das Goldene Jubelfest des GGV
am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 in Glatz
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Seite 1
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Seite 2
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Seite 3
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Seite 4
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Seite 5
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Seite 6
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Seite 7
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Seite 8
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Seite 9
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Artikel (9 Seiten) zum Download als PDF (neue Version, 1,26 MB)
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Der Verfasser ist unbekannt.
Diese ersten sechs Seiten wurden auch abgedruckt im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“
Jahrbuch der Grafschaft Glatz, 54. Jahrgang 2002, S. 106-111.
Sie wurden eingereicht von Werner Taubitz (früher Habelschwerdt), Balve.
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Zur besseren Lesbarkeit hat Christian Drescher diesen Bericht in moderne Schrift übertragen:
Das Goldene Jubelfest des GGV
am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 in Glatz
Es war ein Fest der Heimat; die Grafschaft war dabei und weit über Schlesien hinaus war das deutsche Volk daran interessiert. Es galt Rechenschaft zu geben über das Geleistete und Erreichte und zugleich Ausblick zu tun in die Zukunft, die neue schwere Aufgaben stellt. All dies hat der Glatzer Gebirgsverein an seinem Goldenen Jubelfeste gründlich und ernsthaft getan. Mit Genugtuung konnte er feststellen, daß seine Arbeit im verflossenen halben Jahrhundert reiche Früchte getragen hat. Nicht stille zu stehen, war das Gelöbnis, sondern mit allen Kräften weiter zu wirken zum Wohl der gerade im letzten Jahr schwer um ihr Dasein ringenden Heimat. Nicht nur der großartige Verlauf des Festes mit seinem werbenden Charakter, sondern auch die hierbei gefaßten Beschlüsse werden die Weiterentwicklung entscheidend beeinflussen. Neue Wege sollen unter Auswertung der gesammelten Erfahrungen beschritten werden, um das große Ziel zu erreichen, den Fremdenverkehr der Grafschaft, der die fast allein übriggebliebene Einnahmequelle ihrer Bewohner ausmacht, erheblich zu steigern.
Das Fest begann mit einer Hauptvorstandssitzung, an die sich eine Sitzung des Vereinsausschusses anschloß. Zunächst wurde beschlossen, daß die Mitglieder, die dem Verein 50 Jahre angehören, mit einer Glatzer Rose mit goldenem Kranze, die 25 Jahre angehören mit einer solchen mit silbernem Kranze auszuzeichnen. Verdient gemachte Mitglieder wurden benannt, denen die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen ist. Folgende Mitglieder erhielten die Glatzer Rose mit goldenem Kranze: Rentier Pietsch, Rückers; Hauptlehrer i.R. Gottschlich, Wünschelburg; Postmeister Adolf Schmidt, Oberlangenau; Logierhausbes. Wilhelm Ullrich und Hausbesitzer Julius Wendler aus Lauterbach; Rentier Chlupp, Lewin; Geheimer Sanitätsrat Dr. Hilgers, Bad Reinerz; Frau Kapauner, Landeck; Geheimer Med.-Rat Otto, Neurode; sowie Stadtältester Gießer, Geheimrat Schnieber und Stadtrat Wendler aus Glatz. Ueber 100 Mitglieder wurden mit der Glatzer Rose mit silbernem Kranze ausgezeichnet.
In Anerkennung ihrer reichen Verdienste um den G.G.V. wurden folgende Herren zu Ehrenmitgliedern des Gesamtvereins ernannt: Bürgermeister Geisler, Habelschwerdt; Landgerichtsrat Herrmann, Ratibor; Studienrat Bielek, Patschkau; Lehrer Zeipert, Hammer; Prälat Dittert, Mittelwalde; Studiendirektor Conrads, Habelschwerdt; Heimatschriftsteller und Lehrer Robert Karger, Neurode.
Studiendirektor Conrads begründete sonach die Schaffung eines Verkehrsamtes der Grafschaft Glatz. „Die wirtschaftliche Lage der Grafschaft, besonders der Fremdenindustrie, zwingt zur Errichtung eines Verkehrsamtes für die gesamte Grafschaft Glatz mit dem Sitze in Glatz. Der Hauptvorstand wird ermächtigt, mit den staatlichen und kommunalen Behörden und den interessierten Einzelpersonen und Körperschaften eine Organisation zu gründen, die sich zum Ziele setzt, durch geeignete Werbung den Fremdenverkehr in verstärktem Maße nach der Grafschaft zu lenken. Der G.G.V. übernimmt als eingetragener Verein die Durchführung dieser Organisation durch die Einrichtung eines Verkehrsamtes, dessen wirtschaftliche Grundlage außer den nachgesuchten Spenden und Reich und Staat, aus den Beiträgen der Mitglieder der Organisation gewonnen wird. Die Wirtschaftsführung des Verkehrsamtes ist von der Verwaltung des G.G.V. getrennt.“ Einstimmig wurde die Gründung des Verkehrsamtes vollzogen, das sich Selgittplatz Nr. 5 befindet.
Den Reigen der öffentlichen Veranstaltungen eröffnete die Ortsgruppe Glatz am Sonnabend, den 30. Mai, durch einen großen Begrüßungsabend. Ein auserwähltes, sehr unterhaltsames Programm mit Theater, Tanzszenen, umrahmt von musikalischen Vorträgen, wurde geboten.
Bürgermeister Goebel, Glatz entbot namens der Ortsgruppe Glatz den zahlreich aus Fern und Nah erschienenen Gästen und Mitgliedern, den deutschen Brüdern jenseits der Grenze den Willkommensgruß des Gastgebers als auch der Stadt Glatz. Er gab der Freude Ausdruck, daß so viele Freunde und Gönner gekommen waren, um Zeuge des großen Erlebnisses zu sein, das in einer machtvollen Verkehrswerbung gipfeln soll. Er schloß seine Rede: „Helft uns helfen, auf daß unsere von der wirtschaftlichen Not so besonders schwer getroffene Grafschaft bald wieder blühe und gedeihe!“ Dann wird unser lieber G.G.V. auch weit über die Grenzen unserer schönen Heimat hinaus gepriesen werden als ein Hort treuen Grenzlanddeutschtums und echter Grafschafter Heimatliebe. Mit einem dreifachen „Bergheil“ begrüßte die Ortsgruppe Glatz die Gäste.
Der Vorsitzende des Hauptvorstandes, Studiendirektor Conrads, dankte im Namen des Gesamtvereins für die herzliche Begrüßung und führte aus, daß alle freudigen Herzens nach Glatz gekommen seien, erfüllt von dem Gefühle der Dankbarkeit für die Ortsgruppe Glatz, die das Fest in vorbildlicher Weise vorbereitet hat. Der Redner widmete sodann längere Ausführungen der vorbildlichen, verdienstvollen Arbeit der Ortsgruppe Glatz. Männer wie Pokorny und Gießer, die mit der Geschichte des G.G.V. ewig verbunden sein werden, sind aus der Ortsgruppe Glatz hervorgegangen. Vieles hat die Glatzer Ortsgruppe aus eigenem Antrieb geleistet. U. a. Die vorbildliche Wegemarkierung, den Aussichtsturm auf dem Königshainer Spitzberg, den Gießer-Turm und vieles andere. Immer hatte die Ortsgruppe Glück und hatte von Führergeist und Idealen erfüllte Männer an ihrer Spitze. Der großen Verdienste des Ersten Bürgermeisters Ludwig wurde gedacht, der zum Silbernen Jubelfest vor 25 Jahren die Geschicke der Ortsgruppe leitete. Der Dank für all das, was die Ortsgruppe Glatz und ihre Führer und die liebe alte Festungsstadt und ihre beiden Leiter für den G.G.V. und die Heimat getan haben, klang in einem dreifachen Hoch auf die Stadt und die Ortsgruppe aus.
Professor Kristen – Freiwaldau überbrachte die Glückwünsche des Mähr.-Sches. und des Schles. Sudeten-Gebirgs-Vereins, des Beskiden-Vereins, des Hauptverbandes der Schles. Wandervereine, sowie der Ortsgruppen Jauernig und Mähr.-Altstadt des Mähr.-Schles. Sudeten-Gebirgsvereins und fand herzlich Worte für die Zusammenarbeit und das freundschaftliche Verhältnis dies- und jenseits der Grenze.
Historische Tanzszenen 1881-1931 leiteten zum unterhaltenden Teil des Abends über. Im Mittelpunkt stand die Aufführung „Woas tutt ma ne oalls zur Hebung des Fremdenverkehrs!“ verfaßt vom Vorsitzenden der Ortsgruppe Glatz, gespielt von Mitgliedern der Vereinigung der Glatzer Heimatfreunde. Die Aufführung erntete reichen Beifall. Es folgten Original-Tanzszenen „Schneebergzauber“, ein Sommernachtsmärchen im Glatzer Bergland. Ein Festball hielt die Mitglieder der Ortsgruppe Glatz mit den Gästen noch lange beisammen. Eine Festlotterie mit 2500 Gewinnen fand starke Beachtung. Der Begrüßungsabend nahm einen prächtigen, harmonischen Verlauf und hat seinen Teil zum gesamten Jubelfest beigetragen.
Der Festakt fand am Sonntag, den 31. Mai, im Garten des Hotel „Glatzer Hof“ statt und wurde durch den Männerchor der Glatzer „Liedertafel“ mit dem Liede „Sei mir gegrüßt, du Heimatland, in welchem meine Wiege stand“, eingeleitet.
Aus der Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden, Studiendirektor Conrads, sei folgendes erwähnt: Wie vor 50 Jahren sich 85 Freunde der Grafschaft Glatz im großen Saale der „Taberne“ zur Geburtsstunde des G.G.V. einfanden, wie vor 25 Jahren im Saale des „Kaiserhof“ die Vertreter der 25 Ortsgruppen mit dem Hauptvorstand und den Spitzen der Behörden zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Vereins sich versammelten, so ist auch heute mit den Vertretern von nunmehr 64 Ortsgruppen und dem Hauptvorstand eine stattliche Zahl von Ehrengästen und Freunden des Glatzer Landes erschienen, um eine schlichte Gedenkfeier aus Anlaß der 50-jährigen Tätigkeit des Vereins zu begehen. Alle, die 1881, 1906 und heute dem Rufe des G.G.V. folgten, eint das ideale Streben, der Heimat zu dienen. Dieselbe Heimatliebe, die einst die Gründer beseelte, durchdringt auch die Herzen der Generation, die das kostbare Erbe verwaltet, behütet und zu vermehren bestrebt ist. Dank dem machtvollen Aufbegehren des Grafschafter Deutschtums wurde dieses echtdeutsche Grenzland vor fremder Raubgier oder Verstümmelung bewahrt, aber – Not und Elend sind in die Hütten der Bewohner eingezogen, Handel und Industrie liegen darnieder, kein Erwerbszweig ist von der allgemeinen Not verschont geblieben.
Dennoch hat der Glatzer Gebirgsverein zu seiner Jubelfeier aufgerufen. Wir hoffen, durch diese Veranstaltung alle, besonders die Jugend, zur Heimatliebe zu begeistern und gerade in dieser materialistischen Zeit der idealen Grafschafter Heimatbewegung einen neuen Antrieb geben zu können. Wir wollen auch unserer schönen Grafschaft Glatz den ihr gebührenden Platz im Fremdenverkehr erkämpfen. Das Jubelfest soll dazu den Auftakt geben. Dankbar und voll Freude entbietet der Hauptvorstand des Festvereins der ansehnlichen Versammlung Gruß und Willkommen. Der Herr Reichskanzler Dr. Brüning, der schon des öfteren sein lebhaftes Interesse an den Bestrebungen des G.G.V. bekundet hat, schreibt uns: „Dem G.G.V. sende ich auf diesem Wege meine herzlichsten Grüße und Wünsche zu seinem Goldenen Jubelfeste. Möge es einen recht schönen Verlauf nehmen und im stärksten Maße dazu beitragen, nicht nur den Heimatsinn der Glatzer Bevölkerung immer mehr zu vertiefen, sondern darüber hinaus Liebe, Verständnis für die Schönheit der Grafschaft Glatz in weitesten Kreisen zu wecken.“ Auch das Handelsministerium, das Ministerium des Innern und andere Behörden hatten durch Glückwunschschreiben mit vielen anderen Verbänden, Vereinen und Persönlichkeiten des G.G.V. zum Jubelfeste gedacht. Der Redner schloß mit den Worten: Möge das Fest einen schönen Verlauf nehmen, mögen Sie alle den Eindruck gewinnen, daß der G.G.V. die von den Gründern vorgezeichnete Bahn nicht verlassen hat, sondern entschlossen ist, weiter zielbewußt zu wirken zur Hebung der Grafschaft Glatz und zur Festigung der Heimatliebe, zur Vertiefung und Verankerung des Deutschtums in dem schönen Glatzer Grenzlande! In diesem Sinne: Ein herzliches Bergheil!“
Den Reigen der Gratulanten eröffnete Regierungsrat Matzker – Breslau namens des Oberpräsidenten und des Regierungspräsidenten, ihm folgte Erster Bürgermeister Ludwig – Glatz, der die Wünsche der Städte der Grafschaft überbrachte. Regierungsassessor Barbrock – Glatz sprach im Namen der drei Kreise der Grafschaft. Bürgermeister Dr. Machon – Landeck überbrachte die Grüße des Schles. Bäderverbandes, während Amtsgerichtsrat Knittel – Habelschwerdt die Glückwünsche des Vereins für Glatzer Heimatkunde entbot. Namens der Alten Breslauer Landsmannschaft „Glacia“ überbrachte stud. jur. Hoppe die Glückwünsche. Weiter gratulierten: die Vereinigung Glatzer Heimatfreunde durch Schriftleiter Herrmann – Neurode, der Schles. Verkehrsverband durch Direktor Hallama – Breslau, der Vereinigte Sudetengebirgsverein durch Regierungsrat Dr. Stiller – Neisse, schließlich die Stadt Mähr.-Altstadt durch Dr. Buhl von dort.
Studiendirektor Conrads dankte den Ueberbringern der Glückwünsche und den Spendern der reichlichen Beihilfen und versicherte, daß der Dank sich nicht auf bloße Worte beschränken wird. Taten werden zeigen, daß das Erbe der Väter gut verwaltet wird. Geradenwegs wird der G.G.V. seinen Grundsätzen treu, der Grafschaft zur Ehr‘ und Wehr, dem Grafschafter zum Lohn und Glück weiter arbeiten an dem Ziele, das ihm vor 50 Jahren gesetzt wurde.
Das Deutschlandlied beschloß die Feierstunde.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im „Glatzer Hof“, bei welchem Bürgermeister Dr. [Josef Ferdinand] Goebel – Bad Reinerz die zäh an der Scholle hängende, auch in Notzeiten der Heimat treue Bevölkerung der Grafschaft feierte, wurde am Holzplan Aufstellung zum Festzug genommen. Die Stadt war mit Fahnen, Wimpeln und Girlanden reich geschmückt, ein Schaufensterwettbewerb hatte die Glatzer Kaufleute ihre Auslagefenster prächtig ausgestatten lassen, die Sonne strahlte, überall bevölkerten freudig gestimmte Menschen die Straßen; kurzum alle Voraussetzungen waren gegeben für einen schönen Verlauf des den Höhepunkt des Festes bildenden Festzuges. Zehntausende von Menschen umsäumten die Straßen, als sich der Zug durch die Stadt bewegte. Vom Wilhelmsplatz sandte die Breslauer Funkstunde einen Hörbericht des prächtigen Zuges, der das Grafschafter Volk und das Land lebenswahr schilderte. Angeführt wurde der Zug von drei friderizianischen Reitern, denen eine Gruppe Reiter in alten Uniformen folgten. Festwagen, Gruppen zu Fuß, die alte und neue Zeit ging oder fuhr im Festzug. Der erste Teil, „Grafschafters Werdegang“, zeigte alle die Personen, die zu freudigen oder traurigen Ereignissen in der Grafschaft nicht fehlen dürfen. Die Taufpaten, Patenjungfern, Gründonnerstag-Pate, eine Spinnstube, Heeger Franze, die Junggesellen mit ihrer Lade und ein richtiger Grafschafter Brautzug, alle Teilnehmer in farbenfroher Gewandung. Da waren Hochzeitskinder, das Brautpaar, Brautjungfrauen, der Scholze mit Ihr, der Herr Lehrer mit Frau, der Flääscher und die Flääschern, Schmiedenaz und Seine, der Koofmann mit Ihr, Junggesellen und Jungfern. Hinter dieser Gruppe fuhr das Brautfuder, auf dem die Züchtfrau thronte. 2 Kühe als Hochzeitsgabe folgten. In den folgenden Gruppen wurde der Kirchgang, der Rockagang und Oschatoop, der „Abraham“ und schließlich die Grabebittern gezeigt.
Sodann marschierten Robert Kargers „Gleetzsche Leutla“ auf. Studienrat Dr. Nentwig (Habelschwerdt) hatte dieser Gruppe das Gepräge echt Grafschafter Volkstums gegeben. An der Spitze schritt der Pauer mit einem Grafschafter Mädla, die Gruußmäd folgte mit einem lustigen Kihjonga. Dann kamen Pusch-Franz, der aale Heejer und Holzmacher, neben diesen das Puuschweibla mit ihrem Brihwrich. Das Gemeindeoberhaupt, der Herr Vorsteher mit seinem Helfer, dem Nachtwächter on Gemäänbooten, folgte. Der Veteran, der Siebzich mitgemacht hat, war mit dabei. Der Kirchvoater, der Boljatraater, Tuutagraaber und die Groawebietern, bildeten eine besondere Gruppe. Dahinter ginga Leutla aus den Grafschafter Dörfern. Der Schmied, der Schenke, der Bärgmoan, Flääscher Seffe, der Müller, der Plumpamoan, der Flääschbeschauer, der Schweinlaschneider, der Waawer und der Flickschuster. Auch die Milchkloosen, ‘s Lompaweib sowie der Druuschma fehlten nicht. Der Schäfer, die Hebamme, das Leierweib, Schnuppseffla und die Lockentante bildeten den Abschluß.
Nun folgten Festwagen aus der „Grafschafter Sagenwelt“. Der Rübezahl am Fuße der Heuscheuer, die Quellennymphe von Bad Landeck und die Sage von der Hummelfrau waren veranschaulicht. Eine besondere Gruppe zeigte „Grafschafter Volk in Not“, die nächsten Wagen das „Jahr des Landwirts“ und den Wölfelsfall. Sudetendeutsche Jungbauern, die mit Fahrrädern gekommen waren, bekundeten das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen dies- und jenseits der Grenze.
Nun begann der eigentliche Jubelfestzug, angeführt von dem Hauptvorstand mit den Ehrengästen und den Wichs-Chargierten der „Glacia“. Festwagen folgte auf Festwagen – einer immer schöner wie der andere, kann man mit Recht behaupten. Vorweg der Kaiser-Wilhelmturm auf dem Schneeberg, bis auf 6 Meter verkleinert, ebenso wie das Original, ferner die Hindenburgbaude, eine Postkutsche, wie sie vor 50 Jahren nach Altheide fuhr, mit lustiger Reisegesellschaft, das Wahrzeichen Kudowas, ein sprudelüberflossenes Herz, Moorbad von Langenau, Bergbau unter Tage, Kroatzbeere und das Schlegeler Steinmetzgewerbe, die Handweberei der oberen Grafschaft, der Weißkoppenturm bei Eisersdorf, ein Waldmotiv „Rastende Wanderer“, „Vom Zeltlager bei zum Jugendhof Hassitz“ und zum Schluß der Wintersport (Sporthaus Lex – Glatz). Alles war so vortrefflich gestaltet, daß man nicht mehr müde wurde, zu sehen die vielgestaltige Schönheit unserer Heimat. 6 Musikkapellen spielten flotte Marschweisen, und Lehrer Schlombs, kam mit den Jünglan einer Volksschulklasse angerückt, die da sangen „Wer will unter die Soldaten“.
Immer wieder von unzähligen Photographen für die Zukunft im Bilde festgehalten, bewegte sich der lange Zug durch das festliche Glatz, um am Schäferberge beim Volksfest zu enden. Der Grafschafts Gau des Schlesischen Sängerbundes sang Heimatlieder, die Musik spielte und alles war so lustig.
Als der Tag sich senkte, kündeten Höhenfeuer von der Verbundenheit der Heimat. Als die Festung und das Rathaus in Lichtkegeln sich magisch aus der Dämmerung hervorhoben, begann ein Feuerwerk auf der Festung. Rot und blau stiegen die Raketen in den Abendhimmel, um prasselnd und krachend niederzusausen. Und es wogte der Menschenstrom in der Stadt den Bahnhöfen zu. Ein Festball noch – dann war das Goldene Fest vorbei! – Nein. Noch nicht ganz.
Am Montag, den 1. Juni, fuhren die Postkraftwagen durch das Glatzer Land und vermittelten denen, die schon lange die Heimat nicht mehr sahen, den Beweis, daß sie recht getan, als sie nach Glatz kamen; daß sie in der Ferne die Heimat nicht umsonst lieben und ihr die Treue halten. Sie bleibt ein Kleinod deutschen Landes mit ihrer tausendfältigen Schönheit, mit ihren Bewohnern, denen Treue kein leerer Begriff ist.
Das Goldene Jubelfest des G.G.V. gehört der Geschichte an. Es hat alle Erwartungen bei weitem übertroffen; es war ein Heimatfest für alle!
Dem G.G.V. und allen Helfern gebühren Dank und Anerkennung!
Mögen die Worte Dr. Castelle‘s sich weiter verbreiten:
„Wo Land und Volk so ganz sich selber treu sind, da wird auch gern das ganze deutsche Volk zu Gaste sein und Freude und Erholung suchen für sein schweres, bitteres Lebenswerk!“
Bergheil!
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Die Ortsgruppen des G.G.V. mit ihren Vorsitzenden (Juni 1931).
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Des Vorsitzenden |
Lfd. Nr. |
Ortsgruppe |
Namen |
Stand |
Wohnort |
1. |
Albendorf, Bez. Breslau |
Laube Karl |
Kantor und Lehrer |
Albendorf, Bez. Breslau |
2. |
Altheide-Bad, Kr. Glatz |
Tschacher P. |
Staatsförster i. R. |
Altheide-Bad, Kr. Glatz |
3. |
Altwaltersdorf, Kr. Habelschw. |
Kollibabe Karl |
Rittergutsbesitzer |
Altwaltersdorf, Kr. Habelschw. |
4. |
Bad Reinerz |
Mader Gustav, Dr. |
Tierarzt |
Bad Reinerz |
5. |
Berlin |
Grieger Reinhold |
Kaufmann |
Berlin-Friedenau, Bismarckstr. 4 |
6. |
Beuthen OS. |
Tauche Robert |
Bergsekretär i. R. |
Beuthen OS., Birchowstraße 241 |
7. |
Bobrek-Karf OS. |
Koziollek Hans |
Kalkulator |
Bobrek-Karf OS. Zuckerkandlstr. 3 |
8. |
Bolko, Kr. Oppeln OS. |
Hesse Stephanie |
Lehrerin |
Oppeln OS., Krakauer str. 36 III |
9. |
Breslau |
Tietz Walter |
Rechtsanw. u. Notar |
Breslau 1, Zwingerstraße 4 II |
10. |
Brieg, Bez. Breslau |
Malchartzek Alfred |
Mittelschullehrer |
Brieg, Bez. Breslau, Riedelstr. 17 II |
11. |
Cottbus |
Niedenführ Josef |
Bürovorsteher |
Cottbus, Moltkestraße 81 |
12. |
Ebersdorf, Kr. Neurode |
Schwarz Paul |
Lehrer |
Ebersdorf, Kr. Neurode |
13. |
Ebersdorf-Oberlangenau |
Elsner Herbert |
Fabrikbesitzer |
Ebersdorf, Kr. Habelschw. |
14. |
Eisersdorf, Kr. Glatz |
Seifert Richard |
Freigutsbesitzer |
Eisersdorf, Kr. Glatz |
15. |
Falkenhain-Nesselgrund |
Olbrich August |
Gutsbesitzer |
Altbatzdorf, Kr. Glatz |
16. |
Gabersdorf, Kr. Glatz |
Sebel |
Lehrer |
Gabersdorf, Kr. Glatz |
17. |
Glatz |
G o e b e l |
Bürgermeister |
Glatz |
18. |
Gleiwitz OS. |
Grosser Paul |
Studienrat |
Gleiwitz OS., Ebertstraße 7 |
19. |
Glogau |
Volkmer Konrad |
Kaufmann |
Glogau, Preußische Straße 55 |
20. |
Grunwald, Kr. Glatz |
Schmidt Richard |
Lehrer |
Grunwald, Kr. Glatz |
21. |
Guttentag OS. |
Wehse |
Obersteuersekretär |
Guttentag OS., Bahnhofstraße |
22. |
Habelschw. |
Rauer |
Direktor |
Habelschw. |
23. |
Hausdorf, Kr. Neurode |
L o e s s e l Georg |
Rektor |
Hausdorf, Kr. Neurode |
24. |
Hindenburg OS. |
Klose Ernst |
Studienrat |
Hindenburg OS. Gartenstraße 3 |
25. |
Kamenz i. Schl. |
Vogt |
Apothekenbesitzer |
Kamenz i. Schl. |
26. |
Kieslingswalde, Kr. Habelschw. |
Seifert Reinhold |
Gasthofbesitzer |
Kieslingswalde, Kr. Habelschw. |
27. |
Königswalde, Kr. Neurode |
Gröger |
Rektor |
Königswalde, Kr. Neurode |
28. |
Kressenbachtal |
Fizia Hans |
Fabrikbesitzer |
Voigtsdorf, Kr. Habelschw. |
29. |
Kudowa-Lewin |
Schindler, Dr. |
Gemeindevorsteher |
Bad Kudowa |
30. |
Kunzendorf, Kr. Habelschw. |
Jwanski Josef |
Hauptlehrer |
Kunzendorf, Kr. Habelschw. |
31. |
Landeck i. Schl. |
H a r t m a n n |
Rechtsanw. u. Notar |
Landeck i. Schl. |
32. |
Langenau-Verlorenwasser-Lichtenwalde |
Schindler |
Lehrer |
Niederlangenau, Kr. Habelschw. |
33. |
Lauterbach, Kr. Habelschw. |
N e u g e b a u e r Bruno |
Lehrer |
Lauterbach, Kr. Habelschw. |
34. |
Leobschütz OS. |
Drahtschmidt Paul, Dr. Studienrat |
|
Leobschütz OS. |
35. |
Liegnitz |
Proske Gustav |
Konrektor i. R. |
Liegnitz, Schützenstraße 27 |
36. |
Ludwigsdorf, Kr. Neurode |
Heimann Max |
Lehrer |
Ludwigsdorf, Kr. Neurode |
37. |
Mittelsteine |
Richly |
Lehrer |
Mittelsteine |
38. |
Mittelwalde i. Schl. |
Erbmann, Dr. |
Amtsgerichtsrat |
Mittelwalde i. Schl. |
39. |
Münsterberg i. Schl. |
Münch Gotthard, Dr. |
Studienrat |
Münsterberg i. Schl. |
40. |
Neisse |
Froemsdorff R., Dr. |
Facharzt |
Neisse, Kochstraße 19 |
41. |
Neundorf, Kr. Habelschw. |
Geisler Alfred |
Lehrer |
Neundorf, Kr. Habelschw. |
42. |
Neurode |
Rübartsch |
Oberschullehrer |
Neurode, Kohlenstraße 20 |
43. |
Ober-Erlitztal |
König Franz |
Lehrer |
Kaiserswalde, Kr. Habelschw. |
44. |
Oppeln OS. |
Bruner |
Reichsbahnrat |
Oppeln, Sedanstraße 7 |
45. |
Ottmachau, Kr. Neisse |
Siegel |
Zollsekretär |
Ottmachau |
46. |
Patschkau |
B i l e k Ernst |
Studienrat |
Patschkau |
47. |
Ratibor OS. |
H e r r m a n n Alfred |
Landgerichtsrat |
Ratibor OS., Oberwallstraße 131 |
48. |
Rengersdorf-Grafenort |
Menzel August |
Rektor |
Rengersdorf, Kr. Glatz |
49. |
Rosenthal, Kr. Habelschw. |
Exner Max |
Amtsvorsteher |
Rosenthal, Kr. Habelschw. |
50. |
Rückers, Kr. Glatz |
Kepper Bruno |
Hauptlehrer |
Hartau bei Rückers, Kr. Glatz |
51. |
Schlegel, Kr. Neurode |
Paetzold |
Postmeister |
Schlegel, Kr. Neurode |
52. |
Schreckendorf-Seitenberg |
Lachnitt Hermann |
Lehrer |
Schreckendorf, Kr. Habelschw. |
53. |
Schweidnitz |
Hornig Fritz, Dr. |
Zahnarzt |
Schweidnitz, Markt 10 |
54. |
Seifersdorf, Kr. Neurode |
Klopsch Paul |
Lehrer |
Seifersdorf, Post Albendorf, Bez. Breslau |
55. |
Stettin |
Unger Bruno |
Kaufmann |
Stettin, Beringer Straße 17 |
56. |
Stolzenau, Kr. Glatz |
Baierlein Max |
Lehrer |
Stolzenau, Post Wallisfurth, Kr. Glatz |
57. |
Thanndorf Neißbach |
Weiner Fritz |
Lehrer |
Altneißbach, Post Thanndorf, Kr. Habelschw. |
58. |
Ullersdorf, Kr. Glatz |
Pfeiffer Friedrich |
Kaufmann |
Ullersdorf, Kr. Glatz |
59. |
Urnitz, Kr. Habelschw. |
Zobel Max |
Lehrer |
Urnitz, Post Ebersdorf, Kr. Habelschw. |
60. |
Volpersdorf, Kr. Neurode |
G a l l a n t Rudolf |
Lehrer |
Volpersdorf, Kr. Neurode |
61. |
Wilhelmsthal, Kr. Habelschw. |
Weiß Alfred |
Lehrer |
Wilhelmsthal, Kr. Habelschw. |
62. |
Wölfelsdorf, Kr. Habelschw. |
Lorenz Josef |
Lehrer |
Wölfelsdorf, Kr. Habelschw. |
63. |
Wölfelsgrund, Grafschaft Glatz |
Ritschler Herb., Dr. |
Arzt |
Urnitzmühle, Post Wölfelsgrund |
64. |
Wünschelburg (Heuscheuer) |
S c h o b e r Georg |
Postmeister |
Wünschelburg (Heuscheuer) |
65. |
Sondergr. d. Hauptvorstandes Glatz |
Roemer Franz |
Tierarzt |
Glatz, Geschäftsführer |
S p e r r d r u c k bedeutet „Mitglied des Hauptvorstandes“ |
aus: „Die Grafschaft Glatz“ vom 15. Juli 1931
abgedruckt im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“
Jahrbuch der Grafschaft Glatz,
54. Jahrgang 2002, S. 112-113.
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