GGV-Emblem Glatzer Rose

Glatzer Gebirgs-Verein
(GGV) Braunschweig e.V.

über 70 Jahre in Braunschweig

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Kurze Geschichte des Glatzer Gebirgs-Vereins

Der Glatzer Gebirgsverein

von Dr. Dieter Pohl, 2001

Am 21. September 1880 erschien im „Gebirgsboten“ ein Artikel des damals bekannten Reiseschriftstellers Julius Peter, in dem nach dem Vorbild des im selben Jahre entstandenen Riesengebirgsvereins die Gründung eines Gebirgsvereins für die Grafschaft Glatz angeregt wurde1.
Peter, der sich schon um die Erschließung des Riesen- und Isergebirges verdient gemacht hatte, wurde 1813 in Gottesberg bei Waldenburg geboren. Seine Jugendjahre hatte er bei seinem Onkel in Pischkowitz verbracht und das Glatzer Gymnasium besucht2. 1874 verlegte der Pensionär seinen Wohnsitz nach Glatz. Er durchwanderte die Grafschaft, um den Stoff für ein geplantes Reisehandbuch zusammenzutragen, das dann 1881 unter dem Titel „Die Grafschaft Glatz und deren Anschlüsse - Handbuch für Reisende und Einheimische“ erschien3.
Der anfangs genannte Artikel im „Gebirgsboten“ hatte zur Folge, daß bereits am 11. Oktober [1880] auf Einladung des Reinerzer Bürgermeisters [Paul] Dengler einige Männer zusammentrafen und die Gründung des „Gebirgsvereins [der] Grafschaft Glatz“ beschlossen1.
In kurzer Zeit waren 482 Mitglieder für den neuen Verein gewonnen, die sich auf 15 örtliche Sektionen verteilten1. Am 2. März 1881 fand dann in der Taberne in Glatz die konstituierende Versammlung statt4. Zum Vorsitzenden wurde Amtsrichter [Franz] Grützner gewählt. Die erste Tätigkeit betraf die Mitwirkung bei der Herstellung des amtlichen Eisenbahn-Kursbuches.
Als Vereinszeichen wurde 1881 vom Zentralvorstand der Trollius europaeus, die Glatzer Rose, gewählt.
Am Ende des ersten Vereinsjahres betrug die Mitgliederzahl bereits 827.
1924 erreichte sie mit über 10.000 ihren Höhepunkt. 1938 hatte der Verein 61 Ortsgruppen, davon 22 außerhalb der Grafschaft. In Berlin bestanden zwei, in Nieder- und Oberschlesien je sieben Sektionen.
Der Vereinszweck ist in den Statuten von 1888 genau beschrieben5:
„Der Glatzer Gebirgs-Verein verfolgt den Zweck, das Interesse für die Gebirge der Grafschaft Glatz und deren nächste Umgebung möglichst weit zu verbreiten, ihren Besuch zu erleichtern und angenehm zu machen, dadurch den Fremdenverkehr und durch diesen wieder den Wohlstand der Grafschaft zu heben, auch die wissenschaftliche Kenntnis derselben zu erweitern.
Die Mittel zur Erreichung dieses Zwecks sind: Herausgabe von Zeitungsberichten über die Grafschaft Glatz; Verbreitung von bildlichen Darstellungen schöner Punkte; Herausgabe von Reisebüchern und Karten; Anlegung neuer und Verbesserung vorhandener Gebirgswege; Aufstellung von Wegweisern; Errichtung von Schutzhütten und Ruheplätzen; Pflege vorhandener und Eröffnung neuer Aussichtspunkte; Anschaffung von Orientierungstafeln und Fernrohren; Organisation des Führerwesens; Erwirkung von Taxen [Festpreisen] für Droschken, Führer, Bäder und dgl. mehr und Veröffentlichung derselben; Erwirkung billiger Eisenbahnfahrpreise und günstiger Verbindungen; Veranstaltung von Extrazügen und gemeinschaftlichen Ausflügen; Hebung des Gasthauswesens; Empfehlung guter Gasthöfe, Restaurationen und Logishäuser; Aufmunterung zur Einrichtung guter und behaglicher Wohnungen und Sommerfrischen an geeigneten Orten; Anregung zur Bildung von Auskunftsstellen; Sammlungen von Naturprodukten und Seltenheiten aller Art; Hebung der Fischzucht und des Obstbaues; Erforschung der Fauna und Flora der Grafschaft; Anlegung einer Bibliothek und eines Museums der Grafschaft Glatz.“
Ein bedeutender Teil dieser Zielvorgaben war der Aufbau einer Infrastruktur für den aufkommenden Tourismus, der mit dem revolutionären neuen Verkehrsmittel, der Eisenbahn, einsetzte und einen wirtschaftlichen Aufschwung versprach. Nur durch planmäßige Vervollkommnung und Verbesserung von Verkehrsverbindungen, Beherbergung, Beköstigung, Landschaftspflege, Wanderwegen und durch massive Werbung konnte man in den Wettbewerb mit anderen emporstrebenden Gebirgsregionen eintreten.
Die Aufnahme dieser GGV-Aktivitäten durch die Bevölkerung war durchaus nicht einhellig positiv; mancher fühlte sich in seiner Ruhe und auch Nachlässigkeit gestört, wurden doch auch Mißstände angeprangert; Fremden wurde nicht selten mit Mißtrauen begegnet. Aber auch manche Sommerfrischler und Wanderer mußten ermahnt werden, denn Mißbräuche der Naturnutzung, z. B. durch Fortwerfen von Müll, waren auch damals nicht unbekannt6. Schon 1917 heißt es in einem Aufruf unter dem Titel „Wanderflegel und Rüpel beiderlei Geschlechts“: „Es mehren sich die Klagen, daß ... Banden, tingeltangelmäßig aufgeputzt, Wege und Stege draußen durch lautes, wüstes Treiben, Gejohle und Absingen zotiger Lieder verpesten, und daß sie die Rückfahrt im Eisenbahnwagen durch unflätiges Betragen erst recht zur Pein machen“ usw. usw..
Die Herausgabe einer eigenen Vereinszeitschrift scheiterte zunächst am Geldmangel. Deshalb wurde den Mitgliedern der Bezug der „Vierteljahrsschrift für Geschichte und Heimatskunde der Grafschaft Glatz“ nahegelegt, die seit 1881 erschien. Der GGV begnügte sich vorerst bis 1904 mit seinen Jahresberichten, die freilich in zunehmendem Maße auch wissenschaftliche Beiträge brachten. Erst 1906 wurde die Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“ mit einer Startauflage von 5.000 Exemplaren ins Leben gerufen. In den Jahren 1906 bis 1920 enthielt sie eine Beilage mit dem Titel „Blätter für Geschichte und Heimatkunde der Grafschaft Glatz“8. Die „Grafschaft Glatz“ erschien letztmalig im 38. Jahrgang mit Nr. 2 am 15. März 1943. Ab 1937 war sie allerdings, wie alle Zeitschriften deutscher Gebirgsvereine, zwangsweise unter Staatsregie gekommen: verlegt wurde sie nun durch den „Gauverlag NS-Schlesien“. Dementsprechend erscheint in zunehmendem Maße NS-Propaganda. Mit Genugtuung stellt man fest, daß die Zeitschrift des „Vereins für Glatzer Heimatkunde“, die „Glatzer Heimatblätter“, nicht diesem Zwang ausgesetzt war.

Titelblatt von 1906
Titelblatt der ersten Ausgabe der Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“, 1906

Außer seiner Vereinszeitschrift hat der GGV zahlreiche andere Druckwerke publiziert: eine Karte der Grafschaft im Maßstab 1:100.000 erschien 1888, ihre 2. Auflage 1899. Zum 25jährigen Jubiläum des GGV erschien 1906 bei R. Mittelbach in Leipzig die „Neueste Specialkarte der Grafschaft Glatz“ in drei Blättern, Maßstab 1:75.000. Eine spätere, ebenfalls dreiblättrige Karte „Die Grafschaft Glatz“ im gleichen Maßstab veröffentlichte derselbe Verlag später wieder „unter Mitwirkung des Hauptvorstandes des GGV“. Seit 1890 gab der Hauptvorstand jährlich den „Kleinen Führer mit Sommerfrischen-Verzeichnis für die Grafschaft Glatz“ heraus. Nicht vergessen sei das Liederbuch des GGV, das 1926 erschien9.
1899 hatte der GGV sein erstes großes Bauprojekt verwirklicht: der Kaiser-Wilhelm-Turm auf dem Schneeberg wurde feierlich eröffnet10. Im Jahre 1928 folgte die Hindenburgbaude in Grunwald11, die einen imposanten Grundriß zeigt12. 1933 konnte die Brandbaude eröffnet werden13. Alle drei Bauwerke wurden auch vom GGV bewirtschaftet.
Eine wichtige Rolle spielte die Kulturarbeit. Zum 25jährigen Jubiläum des Vereins wurde am 7. Juli 1906 das Glatzer Heimatmuseum im Glatzer Rathaus eröffnet14. Der wachsende Umfang führte zu wechselnden Standorten: dem Rathaus folgte 1917 ein Raum in der früheren ev. Schule in der Frankensteiner Straße15, der freilich nur als Lagerraum diente, 1920 das Refektorium des ehemaligen Minoritenklosters16, 1933 die Räume unter dem Donjon der Festung17 und 1936 das ehemalige Palais des Grafen Wallis in der Böhmischen Straße 3018,19. Die Glatzer Heimatbücherei wurde 1922, das Glatzer Heimatarchiv 1923 gegründet16.
Ein wichtiges Arbeitsgebiet des GGV war die Wegearbeit, d.h. das Projektieren, Anlegen, Markieren und Pflegen von Wanderwegen. 1934 waren rund 1.100 km Wanderwege in der Grafschaft fertiggestellt und 10.000 Wegezeichen aus Aluminium angeschafft20.
Reichen Niederschlag in der Vereinszeitschrift finden die Wintersportaktivitäten des GGV: Wintertreffen, Skikurse und Wettkämpfe, die viele Sportler aus Schlesien und dem ganzen Reich in die Grafschaft führten.
In der Jugendarbeit des GGV war besonders die größte Sektion, Breslau, mit ihrer Jugendgruppe - diese zählte 1936 300 Mitglieder - sehr rührig. Wanderfahrten, Sportveranstaltungen, Betriebsbesichtigungen, Radtouren, Fuchsjagden, selbstverständlich Rodeln und Skilaufen standen auf dem Programm. Der GGV hat auch das Jugendwandern und das Jugendherbergswesen zielbewußt unterstützt21. Schon 1908 bestanden in der Grafschaft neun vom GGV gegründete und unterhaltene sogenannte Studenten- und Schülerherbergen22.
Bei der Abwehr der tschechischen Forderungen nach Eingliederung der Grafschaft Glatz in die neuentstandene Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg spielten führende Mitglieder des GGV eine wichtige Rolle23.
Nicht zuletzt hatte sich der GGV dem Naturschutz verschrieben.
Erwähnt soll auch werden, daß der GGV das Verkehrsamt der Grafschaft Glatz errichtet hat mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit Behörden und Verbänden „durch geeignete Werbung den Fremdenverkehr in verstärktem Maße nach der Grafschaft zu lenken“24.
Die letzte Jahreshauptversammlung des alten GGV fand im Januar 1944 in Glatz statt. Kriegsende und Vertreibung besiegelten auch das Schicksaal des traditionsreichen Glatzer Gebirgsvereins.
Jedoch konnte die Ortsgruppe Berlin schon 1949 einen Neubeginn wagen19. Schließlich trafen sich 1951 in Braunschweig 10 GGVer und gründeten den „Glatzer Gebirgsverein Braunschweig e.V.“, der heute mit mehr als 1.000 Mitgliedern wächst, blüht und gedeiht.
[2001: Er feiert heuer zwei Gründungsjubiläen: das 120jährige des ursprünglichen und das 50jährige des neuen GGV. Dazu möchte ich dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Taube, der heute unter uns weilt, die herzlichen Glück wünsche der FGG aussprechen.]

Dr. Dieter Pohl (Köln)

Vortrag anläßlich der Jahrestagung der FGG ( Forschungsgruppe Grafschaft Glatz) am 28. April 2001 in Lüdenscheid

Literatur:

(GG = Die Grafschaft Glatz. Zeitschrift des Glatzer Gebirgs-Vereins)

  1. F.[elix] Burczek: Zur Geschichte des Glatzer Gebirgsvereins. GG 1.1906 S.56-68
  2. O. Viktor [d. i. Franz Albert]: Männer der Heimat: Julius Peter. GG 12.1917 5.37-39
  3. Julius Peter: Die Grafschaft Glatz und deren Anschlüsse. Handbuch für Reisende und Einheimische. Habelschwerdt: 1881
  4. GGV-Jahresbericht 1880/81
  5. Statuten des Glatzer Gebirgsvereins von 1888
  6. Bruno Neugebauer: 10 Gebote für gewisse Sommerfrischler. GG 1924 S.39-40
  7. anonym: Wanderflegel. GG 1917 S.36
  8. Willy Scheuer: Werdegang der Vereinszeitschrift „Die Grafschaft Glatz“. GG 20.1925 S.1-2
  9. Georg Stähler: Liederbuch des Glatzer Gebirgsvereins. Glatz 1926
  10. 19. Jahresbericht des GGV 1899/1900 S.1
  11. anonym: Die Einweihung der Hindenburgbaude. GG 23.1928 S.68-70
  12. anonym: Grundrisse der Hindenburgbaude in Grunwald. GG 23.1928 S.32-34
  13. W. Kliem: Die G.G.V. Brandbaude. GG 28.1933 S.23
  14. anonym: Das Glatzer Museum. GG 1.1906 S.107-112
  15. Willy Scheuer: Geschichte des Glatzer Heimatmuseums. Glatzer Land 1922 Nr.15
  16. ders.: Pflegestätten Alt-Glatzer Heimatkultur. GG 20.1925 S.49-51
  17. [Konrad] Goebel: Zur Verlegung des Glatzer Heimatmuseums. GG 27.1932 S.55-56
  18. anonym: Das Heimatmuseum des GGV in seiner neuen Unterkunft. GG 31.1936 S.36
  19. Aloys Bernatzky: Lexikon der Grafschaft Glatz. 2. Aufl. Leimen 1984
  20. [Bruno] Neugebauer: Deutsches Wandern, deutsche Sprache. GG 29.1934 S.58
  21. Lindner: Deutsche Jugendherbergen. GG 20.1925 S.48-49
  22. Guido Rotter: Die deutschen Studenten- und Schülerherbergen 1884-1908. GG 3.1908 S.65-66
  23. Franz Albert: Die Glatzer Heimatbestrebungen. Glatzer Heimatschriften Band 7: Die Grafschaft Glatz kein Tschechenland! Glatz: 1921, S.43-45
  24. anonym: Das Fest der Glatzer Heimat. Fünfzig Jahre Glatzer Gebirgsverein. GG 26.1931 S.94-101

aus: „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ Jahrbuch der Grafschaft Glatz, 54. Jahrgang 2002, S. 102-105

 
Aus dem »Guda Oabend«-Kalender 1912.
Aus dem »Guda Oabend«-Kalender 1912.

Der 100jährige Glatzer Gebirgs-Verein (1881 bis 1981)

1951 bis 1981: Rückblick auf 30 Jahre Glatzer Gebirgs-Verein Braunschweig e.V.

Der Glatzer Gebirgs-Verein zu Berlin

Der Aufsatz von Paul Leister erschien im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ 1984, Jahrbuch der Grafschaft Glatz.
 

 
Taberne in Glatz um 1900
Gründungsort des GGV: Taberne in Glatz

140 Jahre
„Glatzer Gebirgs-Verein“

Seit 70 Jahren in Braunschweig erfolgreich tätig

Der Glatzer Gebirgs-Verein (GGV) wurde am 2. März 1881 in der schlesischen Kreisstadt Glatz im Saal der historischen Taberne gegründet. Am 9. August jährt sich auch noch die Wiedergründung 1951 in Braunschweig zum 70. Mal. Einen ausführlichen Artikel über die Vereinsgeschichte und das Jubiläum finden Sie hier. Die Polnische Übersetzung: 140 lat "Kłodzkiego Towarzystwa Górskiego" ist verfügbar.

 

Ergänzungen
 

Deutscher Wanderverband

Die Mitgliedschaft im damaligen „Verband Deutscher Touristen-Vereine“ (dem späteren „Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“) wurde schon kurz nach dessen Gründung am 14. Mai 1883 noch als „Gebirgsverein für die Grafschaft Glatz“ vor 1888 durch Beitritt erklärt und bestand bis zum Ende des 2. Weltkrieges.
Beim 66. Deutschen Wandertag am 04. September 1965 in Krefeld erklärte der GGV seinen Wiedereintritt in den „Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“ nach der Wiedergründung des GGV in Braunschweig.
(Bisher wurde der 67. Deutschen Wandertag vom 04. bis 08. August 1966 in Weiden (Oberpfalz) hierfür angenommen. Laut Rundschreiben Nr. 55 des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V. mit Sitz in Stuttgart von Herbst 1965 erfolgte dies bereits ein Jahr früher.)

Siehe auch: Ausführliche Liste der Deutschen Wandertage ab 1883

Deutscher Wanderverband
 

Wanderverband Niedersachsen

Der Beitritt zum heutigen „Landeswanderverband Niedersachsen e.V.“ (ehem. „Norddeutsche Arbeitsgemeinschaft Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.“, später Landeswanderverband Niedersachsen Deutscher Gebirgs- und Wandervereine e.V.) erfolgte am 12. Juli 1980 in Hannover als Gründungsmitglied.
Der GGV ist mit seinem Gründungsjahr 1881 noch heute der älteste dem Landesverband angeschlossene Verein.

Wanderverband Niedersachsen
 

Eichendorff-Plakette

Am 02. Februar 1984 wurde dem GGV die „Eichendorff-Plakette“ für die Verdienste um Wandern, Heimat und Umwelt vom damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens im Stadttheater in Aschaffenburg beim ersten Verleihungstermin übergeben, die der Bundespräsident am 14. Juli 1983 anläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine 1983 gestiftet hatte.

Urkunde zur Verleihung der Eichendorff-Plakette ansehen

Informationen zur Eichendorff-Plakette bei Wikipedia
 

Am 30. Mai 1987 fand die Eröffnung der Heimatstube des GGV in der Kreuzstraße 31 in Braunschweig statt.
Am 20. Oktober 2012 wurde in der Kreuzstraße 42 in Braunschweig mit einer kleinen Feier das 25-jährige Bestehen der Heimatstube und die Wiedereröffnung nach dem Umzug begangen.

Die feierliche Einweihung der neuen Vereinsfahne erfolgte am 21. Januar 1990 im „Haus der Bruderschaft“ in Braunschweig, den Segen erhielt die Fahne am 12. Mai 1990 durch + Propst Wolfram Trojok in der Kirche „St. Aegidien“ zu Braunschweig. Die kirchliche Weihe der Vereinsfahne nahm Großdechant Prälat Franz Jung am 26. August 1990 bei der Jahreswallfahrt der Grafschaft Glatz in Telgte (Westfalen) vor.
 

Vorsitzende des Glatzer Gebirgs-Vereins (GGV)
Name Stand/Beruf Zeitraum Foto

„alter“ G.G.V. in Glatz (1881-1945)

Grützner, Franz
(oder Robert?)
Amtsrichter 1881-1885  
Hohaus, Dr. Wilhelm Prälat 1885-1888 Hohaus, Dr. Wilhelm
Burczek, Felix Justizrat 1885-1894 Burczek, Felix
Sprotte, Prof. Dr. Franz
(oder Joseph?)
Gymnasialdirektor 1894-1897  
Schauwecker, Hermann
(oder Hellmuth ?)
Oberstleutnant 1897-1902  
Burczek, Felix Justizrat 1902-1909 Burczek, Felix
Schneider, Rudolf Landgerichtsrat 1910 Schneider, Rudolf
Groth, Hugo
(Franz Wilhelm Karl Hugo)
Landgerichtspräsident 1910-1912 Groth, Hugo
Schneider, Rudolf Landgerichtsrat 1913-1919 1 Schneider, Rudolf
Albert, Franz (Wilhelm August) Garnisonspfarrer 1919-1920  
Conrads, Franz Oberstudienrat 1920-1932 * Conrads, Franz
Goebel, Konrad Bürgermeister 1933-1936  
Voelkel, Ernst August
(oder Max?)
Schulrat 1937-1938 Voelkel, Ernst August
Hartmann, Franz Rechtsanwalt 1938-1944 2  

„neuer“ GGV in Braunschweig (seit 1951)

Wache, Georg Politiker (Ratsherr, Landtagsabgeordneter) 1951-1961 * Wache, Georg
Schilling, Arthur ? 1961-1962 3  
Herrmann, Max ? 1962-1966 Herrmann, Max
Scholz, Karl ? 1966-1974 * Scholz, Karl
Leister, Paul Drogist 1974-1990 * Leister, Paul
Taube, Hans-Jürgen
† 14. Juni 2020
Kaufmann 1990-2004 Taube, Hans-Jürgen
Drescher, Christian Dipl.-Ing. seit 2004  
Anmerkungen
1 während Kriegsdienst 1914-1918 Geschäftsführung durch Zahnarzt Robert Pokorny († 18.05.1924)
2 1944 letzte Hauptversammlung in Glatz
3 kommissarischer Vorsitzender
* später zum Ehrenvorsitzenden ernannt
Die Fotos zum Vergrößern bitte anklicken.

 

Gründungsmitglieder des Glatzer Gebirgs-Vereins (GGV) Braunschweig e.V.
Name, Vorname Geburtstag Sterbetag Foto
Bittner, Alfred 01.09.1911 23.01.1969 Bittner, Alfred
Blümel, Clemens 13.11.1901 15.11.1968 Blümel, Clemens
Blümel, Maria 07.02.1904 15.08.1997 Blümel, Maria
Leister, Paul 03.01.1911 11.06.1993 Leister, Paul
Müller, Hubert 07.08.1927 21.08.2004 Müller, Hubert
Reinhold, Margarethe, geb. Elsner 19.04.1913 20.07.2015 Reinhold, Margarethe
Renschin, Charlotte 18.08.1913 13.04.1991 Renschin, Charlotte
Sonnabend, Gerhard 05.07.1930 ??? Sonnabend, Gerhard
Wache, Georg 09.11.1886 15.05.1977 Wache, Georg
Wolf, Theophil 24.12.1911 05.12.1970 Wolf, Theophil
Die Fotos zum Vergrößern bitte anklicken.
Niederschrift über die Gründung einer Ortsgruppe des Glatzer Gebirgsvereins in Braunschweig am 9. August 1951

Ehrenmitglieder

„alter“ G.G.V. in Glatz: (1881-1945)
Franz Albert, Wehrkreispfarrer, Münster i.W.; Ernst Bielek, Stud.Rat, Patschkau; Felix Burczek, Justizrat, Glatz; Franz Conrads, Stud.Dir., Glogau; Paul Dengler, Bürgermeister, Reinerz; Franz Dittert, Prälat, Großdechant, Mittelwalde; Karl Ferche, Justizrat, Neurode; Dr. Paul Futter, Sanitätsrat, Habelschwerdt; Hugo Geisler, Bürgermeister, Habelschwerdt/Breslau; Gießer, Stadtrat, Glatz; Konrad Goebel, Bürgermeister, Glatz; Grützner, Oberlandesgerichtsrat a.D., Geheimer Justizrat, Breslau; Franz Hartmann, Rechtsanw., Bad Landeck; Alfred Herrmann, Landgerichtsrat, Ratibor O/S.; Dr. Wilhelm Hohaus, Prälat, Großdechant, Habelschwerdt; Hünerfeld sen. († 1909), Fabrikbesitzer, Glatz; Wolfgang Jaenicke, Reg.Präs.Dt.Gen.Kons., Shanghai; Robert Karger, Lehrer, Neurode; Frl. Marie Karkel, Lehrerin, Bad Landeck; Adalbert Koehly, Kaufmann, Antonienhütte/Krs. Kattowitz; Wilhelm Mader, Rektor, Lewin; Max Nobel, Kantor i.R., Bad Landeck; Dr. Franz Peucker, Landrat, Münster i.W.; Schauwecker, Oberstleutnant z.D., Glatz; Dr. Rudolf Schneider, Ob.Landger.Präs., Hamm i.W.; Dr. Edmund Scholz, Großdechant, Prälat, Grafenort; Prof. Dr. Franz Sprotte, Geh.Stud.Rat, Oppeln; Georg von Steinmann, Landrat, Glatz/Geh.Reg.Rat, Görlitz; Dr. Franz Volkmer, Schulrat, Hermsdorf b. Berlin; Bruno Zeipert, Lehrer, Hammer
 
„neuer“ GGV in Braunschweig: (seit 1951)
in der Reihenfolge der Ernennung
Georg Wache (ehem. Vorsitzender); Dr. med. Moritz Ahlendorf, Hannover; Paul Preis, Musikdir., Lüdenscheid; Martha Scholz; Elfriede von Czettritz; Nina Hötzel-Strauch; Paul Jestel; Charlotte Juppe; Friedrich Mader; Alfons Pohl; Martha Reinelt; Gerhard Schubert; Maria Stache; Ferdinanda von Hornig; Hugo Scholz; Ernst Franke; Margarete Schmietzek; Richard Bruno Walter; Anca (Bianca) Wittig; Helene Schwarzer; Franz Herzig (ehem. stv. Vorsitzender); Margarete Gröger († 106 Jahre); August Grun; Franz Heinze; Julius Krinke; Gertrud Postrach; Maria Tölg; Maria Blümel; Hubert Müller; Margarethe Reinhold (Gründungsmitglied, † 102 Jahre); Charlotte Renschin; Paul Conrads; Paul Leister (Ehrenvorsitzender); Elisabeth Paul; Helene Schirok; Georg Hoffmann; Prälat Franz Jung (Großdechant); Rudolf Pabsch; Alfred Schäfer; Ernst Weitz; Friedrich Widerstein; Gertrud Zeipelt; Dorette Cleve; Gertrud Hanisch; Lucia Hoffmann; Maria Stephan; Elfriede Steuer; Walter Cleve (stv. Vorsitzender); Robert Eckardt (ehem. Wegewart); Stephan Stache (ehem. Kassierer u. Geschäftsführer); Helmut Glatter (langjähr. Nikolausdarsteller); Hedwig Herzig; Gerhard Beschorner; Hildegard Maiwald; Johanna Reinelt; Anni Glatter; Herbert Reinelt; Edeltraud Urner (ehem. Schriftführerin); Paul Scholz, Braunschweig; Ingeborg Stache; Hartmut Pabsch; Nikolaus Pabsch; Luzia Pliefke; Hans-Jürgen Taube (ehem. Vorsitzender); Franz Gläsner; Heinrich Jestel; Marlies Jonscher; Wolfgang Stephan; Rita Ehlers; Konrad Stein; Elisabeth Taube; Herbert Geisler; Siegfried Hatscher; Bernd Krasel; Alfons Scholz; Heinz Katzer; Franz Stonjek; Karl-Heinz Menzel; Helga Tölg; Prof. Joachim Pabsch; Käte Machatz; Hubert Kastner; Josef Klar; Angela Klar; Gertrud Exner († 100 Jahre); Regina Nowak; Fritz Nitsche (100 Jahre)
 
(soweit bekannt, Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

Träger der Ehrennadel für besondere Verdienste

Franz Rücker; Edeltraud Urner; Helene Lüders; Georg Hattwig; Prof. Joachim Pabsch
(in der Reihenfolge der Ernennung ab 2007)
 

Quellen

Weitere Literatur

 


 

Geschichte des Heimatmuseums in Glatz

Eine wichtige Rolle spielte die Kulturarbeit: Zum 25-jährigen Jubiläum des Glatzer Gebirgs-Vereins (G.G.V.) wurde 1906 das erste Glatzer Heimatmuseum eröffnet.
 

Glatzer Rathaus

Am 7. Juli 1906 wurde das Glatzer Heimatmuseum im Zimmer 17 im Glatzer Rathaus eröffnet.
1909 stellte der Magistrat auch das daneben liegende Zimmer 18 bereitwillig zur Verfügung.
 

Frühere evangelischen Schule in der Frankensteiner Straße

Der wachsende Umfang führte zu wechselnden Standorten: dem Rathaus folgte 1917 kriegsbedingt der Umzug in einen Raum in der früheren evangelischen Schule in der Frankensteiner Straße, der freilich nur als Lagerraum diente und keine Besichtigungen ermöglichte.
 

Refektorium des ehemaligen Minoritenklosters am Roßmarkt

Am 22. August 1920 fand die feierliche Eröffnung im Refektorium (Speisesaal) des ehemaligen Minoritenklosters am Roßmarkt statt. Der „Führer durch das Glatzer Heimatmuseum“ von Willy Scheuer erschien 1923, die zweite Auflage folgte schon 1929.
 

Festung mit Donjon

Ab 1932/1933 wurden die Räume unter dem Donjon der Festung bezogen.
 

Palais des Grafen Wallis

1936 wurde der Sitz in das ehemalige Palais (Stadtschloß) des Grafen Wallis von 1754 in der Böhmischen Straße 30 (1. und 2. Etage) verlegt. Im selben Jahr gab Major Th. Göllnitz den „Volkstümlichen Führer durch die Vogelsammlung des Glatzer Heimatmuseums“ heraus.
 
Die Auflösung des Heimatmuseums erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1945 infolge von Krieg und Vertreibung aus der Heimat.
 

 


 

50-jähriges Bestehen des G.G.V. 1931 in Glatz

Gedenknadel von 1931
 

Am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 feierte der Glatzer Gebirgsverein (G.G.V.) sein 50-jähriges Bestehen als „Goldenes Jubelfest“ in Glatz mit einem großen Festzug. „Zehntausende von Menschen umsäumten die Straßen, als sich der Zug durch die Stadt bewegte. Vom Wilhelmsplatz sandte die Breslauer Funkstunde einen Hörbericht des prächtigen Zuges, der das Grafschafter Volk und das Land lebenswahr schilderte.“ Viele Fußgruppen und Festwagen nahmen am Festzug teil. Unzählige Fotografen hielten den Zug im Bild fest, der am Schäferberg mit einem Volksfest endete. Abends wurde ein Höhenfeuer gezündet. Die Festung und das Rathaus wurden in Lichtkegeln magisch aus der Dämmerung hervorgehoben.

Zum „Goldenen Jubelfest“ wurde 1931 auch die nebenstehende Gedenknadel herausgegeben mit der Aufschrift:

50 JAHRE G.G.V.
JUBELFEST IN GLATZ
VOM 30.5. BIS 1.6.31.

 

Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.

aus „Guda Obend, Glatzer Volkskalender“ 22. Jahrgang, 1932
Photo-Marx, Glatz

Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.
Festwagen Schneebergturm (oben) und Hindenburgbaude (unten)

Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.
oben: Erntearbeiterinnen und Schneebergturm (Ortsgr. Breslau)
unten: Bergbau unter Tage (Ortsgr. Neurode)

Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.
Taufpatenwagen (oben) und Brautpaar (unten) im Festzug

Bilder vom 50. Jubelfest des G.G.V.
Anstrahlung der Festung Glatz anläßlich des goldenen Jubel-Festes des G.G.V.
Foto der Nachtaufnahme L. Schirmer G.m.b.H., Glatz
 

 

Im „Guda Obend-Kalender“ 1932 erschien der folgende Bericht über
Das Goldene Jubelfest des GGV
am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 in Glatz

Vorschau: Seite 1
Seite 1

Vorschau: Seite 2
Seite 2

Vorschau: Seite 3
Seite 3

Vorschau: Seite 4
Seite 4

Vorschau: Seite 5
Seite 5

Vorschau: Seite 6
Seite 6

Vorschau: Seite 7
Seite 7

Vorschau: Seite 8
Seite 8

Vorschau: Seite 9
Seite 9

Artikel (9 Seiten) zum Download als PDF (neue Version, 1,26 MB)

Der Verfasser ist unbekannt.
Diese ersten sechs Seiten wurden auch abgedruckt im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“
Jahrbuch der Grafschaft Glatz, 54. Jahrgang 2002, S. 106-111
.
Sie wurden eingereicht von Werner Taubitz (früher Habelschwerdt), Balve.

 
Zur besseren Lesbarkeit hat Christian Drescher diesen Bericht in moderne Schrift übertragen:

Das Goldene Jubelfest des GGV
am 30./31. Mai und 1. Juni 1931 in Glatz

Es war ein Fest der Heimat; die Grafschaft war dabei und weit über Schlesien hinaus war das deutsche Volk daran interessiert. Es galt Rechenschaft zu geben über das Geleistete und Erreichte und zugleich Ausblick zu tun in die Zukunft, die neue schwere Aufgaben stellt. All dies hat der Glatzer Gebirgsverein an seinem Goldenen Jubelfeste gründlich und ernsthaft getan. Mit Genugtuung konnte er feststellen, daß seine Arbeit im verflossenen halben Jahrhundert reiche Früchte getragen hat. Nicht stille zu stehen, war das Gelöbnis, sondern mit allen Kräften weiter zu wirken zum Wohl der gerade im letzten Jahr schwer um ihr Dasein ringenden Heimat. Nicht nur der großartige Verlauf des Festes mit seinem werbenden Charakter, sondern auch die hierbei gefaßten Beschlüsse werden die Weiterentwicklung entscheidend beeinflussen. Neue Wege sollen unter Auswertung der gesammelten Erfahrungen beschritten werden, um das große Ziel zu erreichen, den Fremdenverkehr der Grafschaft, der die fast allein übriggebliebene Einnahmequelle ihrer Bewohner ausmacht, erheblich zu steigern.

Das Fest begann mit einer Hauptvorstandssitzung, an die sich eine Sitzung des Vereinsausschusses anschloß. Zunächst wurde beschlossen, daß die Mitglieder, die dem Verein 50 Jahre angehören, mit einer Glatzer Rose mit goldenem Kranze, die 25 Jahre angehören mit einer solchen mit silbernem Kranze auszuzeichnen. Verdient gemachte Mitglieder wurden benannt, denen die Ehrenmitgliedschaft zu verleihen ist. Folgende Mitglieder erhielten die Glatzer Rose mit goldenem Kranze: Rentier Pietsch, Rückers; Hauptlehrer i.R. Gottschlich, Wünschelburg; Postmeister Adolf Schmidt, Oberlangenau; Logierhausbes. Wilhelm Ullrich und Hausbesitzer Julius Wendler aus Lauterbach; Rentier Chlupp, Lewin; Geheimer Sanitätsrat Dr. Hilgers, Bad Reinerz; Frau Kapauner, Landeck; Geheimer Med.-Rat Otto, Neurode; sowie Stadtältester Gießer, Geheimrat Schnieber und Stadtrat Wendler aus Glatz. Ueber 100 Mitglieder wurden mit der Glatzer Rose mit silbernem Kranze ausgezeichnet.

In Anerkennung ihrer reichen Verdienste um den G.G.V. wurden folgende Herren zu Ehrenmitgliedern des Gesamtvereins ernannt: Bürgermeister Geisler, Habelschwerdt; Landgerichtsrat Herrmann, Ratibor; Studienrat Bielek, Patschkau; Lehrer Zeipert, Hammer; Prälat Dittert, Mittelwalde; Studiendirektor Conrads, Habelschwerdt; Heimatschriftsteller und Lehrer Robert Karger, Neurode.

Studiendirektor Conrads begründete sonach die Schaffung eines Verkehrsamtes der Grafschaft Glatz. „Die wirtschaftliche Lage der Grafschaft, besonders der Fremdenindustrie, zwingt zur Errichtung eines Verkehrsamtes für die gesamte Grafschaft Glatz mit dem Sitze in Glatz. Der Hauptvorstand wird ermächtigt, mit den staatlichen und kommunalen Behörden und den interessierten Einzelpersonen und Körperschaften eine Organisation zu gründen, die sich zum Ziele setzt, durch geeignete Werbung den Fremdenverkehr in verstärktem Maße nach der Grafschaft zu lenken. Der G.G.V. übernimmt als eingetragener Verein die Durchführung dieser Organisation durch die Einrichtung eines Verkehrsamtes, dessen wirtschaftliche Grundlage außer den nachgesuchten Spenden und Reich und Staat, aus den Beiträgen der Mitglieder der Organisation gewonnen wird. Die Wirtschaftsführung des Verkehrsamtes ist von der Verwaltung des G.G.V. getrennt.“ Einstimmig wurde die Gründung des Verkehrsamtes vollzogen, das sich Selgittplatz Nr. 5 befindet.

Den Reigen der öffentlichen Veranstaltungen eröffnete die Ortsgruppe Glatz am Sonnabend, den 30. Mai, durch einen großen Begrüßungsabend. Ein auserwähltes, sehr unterhaltsames Programm mit Theater, Tanzszenen, umrahmt von musikalischen Vorträgen, wurde geboten.

Bürgermeister Goebel, Glatz entbot namens der Ortsgruppe Glatz den zahlreich aus Fern und Nah erschienenen Gästen und Mitgliedern, den deutschen Brüdern jenseits der Grenze den Willkommensgruß des Gastgebers als auch der Stadt Glatz. Er gab der Freude Ausdruck, daß so viele Freunde und Gönner gekommen waren, um Zeuge des großen Erlebnisses zu sein, das in einer machtvollen Verkehrswerbung gipfeln soll. Er schloß seine Rede: „Helft uns helfen, auf daß unsere von der wirtschaftlichen Not so besonders schwer getroffene Grafschaft bald wieder blühe und gedeihe!“ Dann wird unser lieber G.G.V. auch weit über die Grenzen unserer schönen Heimat hinaus gepriesen werden als ein Hort treuen Grenzlanddeutschtums und echter Grafschafter Heimatliebe. Mit einem dreifachen „Bergheil“ begrüßte die Ortsgruppe Glatz die Gäste.

Der Vorsitzende des Hauptvorstandes, Studiendirektor Conrads, dankte im Namen des Gesamtvereins für die herzliche Begrüßung und führte aus, daß alle freudigen Herzens nach Glatz gekommen seien, erfüllt von dem Gefühle der Dankbarkeit für die Ortsgruppe Glatz, die das Fest in vorbildlicher Weise vorbereitet hat. Der Redner widmete sodann längere Ausführungen der vorbildlichen, verdienstvollen Arbeit der Ortsgruppe Glatz. Männer wie Pokorny und Gießer, die mit der Geschichte des G.G.V. ewig verbunden sein werden, sind aus der Ortsgruppe Glatz hervorgegangen. Vieles hat die Glatzer Ortsgruppe aus eigenem Antrieb geleistet. U. a. Die vorbildliche Wegemarkierung, den Aussichtsturm auf dem Königshainer Spitzberg, den Gießer-Turm und vieles andere. Immer hatte die Ortsgruppe Glück und hatte von Führergeist und Idealen erfüllte Männer an ihrer Spitze. Der großen Verdienste des Ersten Bürgermeisters Ludwig wurde gedacht, der zum Silbernen Jubelfest vor 25 Jahren die Geschicke der Ortsgruppe leitete. Der Dank für all das, was die Ortsgruppe Glatz und ihre Führer und die liebe alte Festungsstadt und ihre beiden Leiter für den G.G.V. und die Heimat getan haben, klang in einem dreifachen Hoch auf die Stadt und die Ortsgruppe aus.

Professor Kristen – Freiwaldau überbrachte die Glückwünsche des Mähr.-Sches. und des Schles. Sudeten-Gebirgs-Vereins, des Beskiden-Vereins, des Hauptverbandes der Schles. Wandervereine, sowie der Ortsgruppen Jauernig und Mähr.-Altstadt des Mähr.-Schles. Sudeten-Gebirgsvereins und fand herzlich Worte für die Zusammenarbeit und das freundschaftliche Verhältnis dies- und jenseits der Grenze.

Historische Tanzszenen 1881-1931 leiteten zum unterhaltenden Teil des Abends über. Im Mittelpunkt stand die Aufführung „Woas tutt ma ne oalls zur Hebung des Fremdenverkehrs!“ verfaßt vom Vorsitzenden der Ortsgruppe Glatz, gespielt von Mitgliedern der Vereinigung der Glatzer Heimatfreunde. Die Aufführung erntete reichen Beifall. Es folgten Original-Tanzszenen „Schneebergzauber“, ein Sommernachtsmärchen im Glatzer Bergland. Ein Festball hielt die Mitglieder der Ortsgruppe Glatz mit den Gästen noch lange beisammen. Eine Festlotterie mit 2500 Gewinnen fand starke Beachtung. Der Begrüßungsabend nahm einen prächtigen, harmonischen Verlauf und hat seinen Teil zum gesamten Jubelfest beigetragen.

Der Festakt fand am Sonntag, den 31. Mai, im Garten des Hotel „Glatzer Hof“ statt und wurde durch den Männerchor der Glatzer „Liedertafel“ mit dem Liede „Sei mir gegrüßt, du Heimatland, in welchem meine Wiege stand“, eingeleitet.

Aus der Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden, Studiendirektor Conrads, sei folgendes erwähnt: Wie vor 50 Jahren sich 85 Freunde der Grafschaft Glatz im großen Saale der „Taberne“ zur Geburtsstunde des G.G.V. einfanden, wie vor 25 Jahren im Saale des „Kaiserhof“ die Vertreter der 25 Ortsgruppen mit dem Hauptvorstand und den Spitzen der Behörden zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Vereins sich versammelten, so ist auch heute mit den Vertretern von nunmehr 64 Ortsgruppen und dem Hauptvorstand eine stattliche Zahl von Ehrengästen und Freunden des Glatzer Landes erschienen, um eine schlichte Gedenkfeier aus Anlaß der 50-jährigen Tätigkeit des Vereins zu begehen. Alle, die 1881, 1906 und heute dem Rufe des G.G.V. folgten, eint das ideale Streben, der Heimat zu dienen. Dieselbe Heimatliebe, die einst die Gründer beseelte, durchdringt auch die Herzen der Generation, die das kostbare Erbe verwaltet, behütet und zu vermehren bestrebt ist. Dank dem machtvollen Aufbegehren des Grafschafter Deutschtums wurde dieses echtdeutsche Grenzland vor fremder Raubgier oder Verstümmelung bewahrt, aber – Not und Elend sind in die Hütten der Bewohner eingezogen, Handel und Industrie liegen darnieder, kein Erwerbszweig ist von der allgemeinen Not verschont geblieben.

Dennoch hat der Glatzer Gebirgsverein zu seiner Jubelfeier aufgerufen. Wir hoffen, durch diese Veranstaltung alle, besonders die Jugend, zur Heimatliebe zu begeistern und gerade in dieser materialistischen Zeit der idealen Grafschafter Heimatbewegung einen neuen Antrieb geben zu können. Wir wollen auch unserer schönen Grafschaft Glatz den ihr gebührenden Platz im Fremdenverkehr erkämpfen. Das Jubelfest soll dazu den Auftakt geben. Dankbar und voll Freude entbietet der Hauptvorstand des Festvereins der ansehnlichen Versammlung Gruß und Willkommen. Der Herr Reichskanzler Dr. Brüning, der schon des öfteren sein lebhaftes Interesse an den Bestrebungen des G.G.V. bekundet hat, schreibt uns: „Dem G.G.V. sende ich auf diesem Wege meine herzlichsten Grüße und Wünsche zu seinem Goldenen Jubelfeste. Möge es einen recht schönen Verlauf nehmen und im stärksten Maße dazu beitragen, nicht nur den Heimatsinn der Glatzer Bevölkerung immer mehr zu vertiefen, sondern darüber hinaus Liebe, Verständnis für die Schönheit der Grafschaft Glatz in weitesten Kreisen zu wecken.“ Auch das Handelsministerium, das Ministerium des Innern und andere Behörden hatten durch Glückwunschschreiben mit vielen anderen Verbänden, Vereinen und Persönlichkeiten des G.G.V. zum Jubelfeste gedacht. Der Redner schloß mit den Worten: Möge das Fest einen schönen Verlauf nehmen, mögen Sie alle den Eindruck gewinnen, daß der G.G.V. die von den Gründern vorgezeichnete Bahn nicht verlassen hat, sondern entschlossen ist, weiter zielbewußt zu wirken zur Hebung der Grafschaft Glatz und zur Festigung der Heimatliebe, zur Vertiefung und Verankerung des Deutschtums in dem schönen Glatzer Grenzlande! In diesem Sinne: Ein herzliches Bergheil!“

Den Reigen der Gratulanten eröffnete Regierungsrat Matzker – Breslau namens des Oberpräsidenten und des Regierungspräsidenten, ihm folgte Erster Bürgermeister Ludwig – Glatz, der die Wünsche der Städte der Grafschaft überbrachte. Regierungsassessor Barbrock – Glatz sprach im Namen der drei Kreise der Grafschaft. Bürgermeister Dr. Machon – Landeck überbrachte die Grüße des Schles. Bäderverbandes, während Amtsgerichtsrat Knittel – Habelschwerdt die Glückwünsche des Vereins für Glatzer Heimatkunde entbot. Namens der Alten Breslauer Landsmannschaft „Glacia“ überbrachte stud. jur. Hoppe die Glückwünsche. Weiter gratulierten: die Vereinigung Glatzer Heimatfreunde durch Schriftleiter Herrmann – Neurode, der Schles. Verkehrsverband durch Direktor Hallama – Breslau, der Vereinigte Sudetengebirgsverein durch Regierungsrat Dr. Stiller – Neisse, schließlich die Stadt Mähr.-Altstadt durch Dr. Buhl von dort.

Studiendirektor Conrads dankte den Ueberbringern der Glückwünsche und den Spendern der reichlichen Beihilfen und versicherte, daß der Dank sich nicht auf bloße Worte beschränken wird. Taten werden zeigen, daß das Erbe der Väter gut verwaltet wird. Geradenwegs wird der G.G.V. seinen Grundsätzen treu, der Grafschaft zur Ehr‘ und Wehr, dem Grafschafter zum Lohn und Glück weiter arbeiten an dem Ziele, das ihm vor 50 Jahren gesetzt wurde.

Das Deutschlandlied beschloß die Feierstunde.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im „Glatzer Hof“, bei welchem Bürgermeister Dr. [Josef Ferdinand] Goebel – Bad Reinerz die zäh an der Scholle hängende, auch in Notzeiten der Heimat treue Bevölkerung der Grafschaft feierte, wurde am Holzplan Aufstellung zum Festzug genommen. Die Stadt war mit Fahnen, Wimpeln und Girlanden reich geschmückt, ein Schaufensterwettbewerb hatte die Glatzer Kaufleute ihre Auslagefenster prächtig ausgestatten lassen, die Sonne strahlte, überall bevölkerten freudig gestimmte Menschen die Straßen; kurzum alle Voraussetzungen waren gegeben für einen schönen Verlauf des den Höhepunkt des Festes bildenden Festzuges. Zehntausende von Menschen umsäumten die Straßen, als sich der Zug durch die Stadt bewegte. Vom Wilhelmsplatz sandte die Breslauer Funkstunde einen Hörbericht des prächtigen Zuges, der das Grafschafter Volk und das Land lebenswahr schilderte. Angeführt wurde der Zug von drei friderizianischen Reitern, denen eine Gruppe Reiter in alten Uniformen folgten. Festwagen, Gruppen zu Fuß, die alte und neue Zeit ging oder fuhr im Festzug. Der erste Teil, „Grafschafters Werdegang“, zeigte alle die Personen, die zu freudigen oder traurigen Ereignissen in der Grafschaft nicht fehlen dürfen. Die Taufpaten, Patenjungfern, Gründonnerstag-Pate, eine Spinnstube, Heeger Franze, die Junggesellen mit ihrer Lade und ein richtiger Grafschafter Brautzug, alle Teilnehmer in farbenfroher Gewandung. Da waren Hochzeitskinder, das Brautpaar, Brautjungfrauen, der Scholze mit Ihr, der Herr Lehrer mit Frau, der Flääscher und die Flääschern, Schmiedenaz und Seine, der Koofmann mit Ihr, Junggesellen und Jungfern. Hinter dieser Gruppe fuhr das Brautfuder, auf dem die Züchtfrau thronte. 2 Kühe als Hochzeitsgabe folgten. In den folgenden Gruppen wurde der Kirchgang, der Rockagang und Oschatoop, der „Abraham“ und schließlich die Grabebittern gezeigt.

Sodann marschierten Robert Kargers „Gleetzsche Leutla“ auf. Studienrat Dr. Nentwig (Habelschwerdt) hatte dieser Gruppe das Gepräge echt Grafschafter Volkstums gegeben. An der Spitze schritt der Pauer mit einem Grafschafter Mädla, die Gruußmäd folgte mit einem lustigen Kihjonga. Dann kamen Pusch-Franz, der aale Heejer und Holzmacher, neben diesen das Puuschweibla mit ihrem Brihwrich. Das Gemeindeoberhaupt, der Herr Vorsteher mit seinem Helfer, dem Nachtwächter on Gemäänbooten, folgte. Der Veteran, der Siebzich mitgemacht hat, war mit dabei. Der Kirchvoater, der Boljatraater, Tuutagraaber und die Groawebietern, bildeten eine besondere Gruppe. Dahinter ginga Leutla aus den Grafschafter Dörfern. Der Schmied, der Schenke, der Bärgmoan, Flääscher Seffe, der Müller, der Plumpamoan, der Flääschbeschauer, der Schweinlaschneider, der Waawer und der Flickschuster. Auch die Milchkloosen, ‘s Lompaweib sowie der Druuschma fehlten nicht. Der Schäfer, die Hebamme, das Leierweib, Schnuppseffla und die Lockentante bildeten den Abschluß.

Nun folgten Festwagen aus der „Grafschafter Sagenwelt“. Der Rübezahl am Fuße der Heuscheuer, die Quellennymphe von Bad Landeck und die Sage von der Hummelfrau waren veranschaulicht. Eine besondere Gruppe zeigte „Grafschafter Volk in Not“, die nächsten Wagen das „Jahr des Landwirts“ und den Wölfelsfall. Sudetendeutsche Jungbauern, die mit Fahrrädern gekommen waren, bekundeten das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen dies- und jenseits der Grenze.

Nun begann der eigentliche Jubelfestzug, angeführt von dem Hauptvorstand mit den Ehrengästen und den Wichs-Chargierten der „Glacia“. Festwagen folgte auf Festwagen – einer immer schöner wie der andere, kann man mit Recht behaupten. Vorweg der Kaiser-Wilhelmturm auf dem Schneeberg, bis auf 6 Meter verkleinert, ebenso wie das Original, ferner die Hindenburgbaude, eine Postkutsche, wie sie vor 50 Jahren nach Altheide fuhr, mit lustiger Reisegesellschaft, das Wahrzeichen Kudowas, ein sprudelüberflossenes Herz, Moorbad von Langenau, Bergbau unter Tage, Kroatzbeere und das Schlegeler Steinmetzgewerbe, die Handweberei der oberen Grafschaft, der Weißkoppenturm bei Eisersdorf, ein Waldmotiv „Rastende Wanderer“, „Vom Zeltlager bei zum Jugendhof Hassitz“ und zum Schluß der Wintersport (Sporthaus Lex – Glatz). Alles war so vortrefflich gestaltet, daß man nicht mehr müde wurde, zu sehen die vielgestaltige Schönheit unserer Heimat. 6 Musikkapellen spielten flotte Marschweisen, und Lehrer Schlombs, kam mit den Jünglan einer Volksschulklasse angerückt, die da sangen „Wer will unter die Soldaten“.

Immer wieder von unzähligen Photographen für die Zukunft im Bilde festgehalten, bewegte sich der lange Zug durch das festliche Glatz, um am Schäferberge beim Volksfest zu enden. Der Grafschafts Gau des Schlesischen Sängerbundes sang Heimatlieder, die Musik spielte und alles war so lustig.

Als der Tag sich senkte, kündeten Höhenfeuer von der Verbundenheit der Heimat. Als die Festung und das Rathaus in Lichtkegeln sich magisch aus der Dämmerung hervorhoben, begann ein Feuerwerk auf der Festung. Rot und blau stiegen die Raketen in den Abendhimmel, um prasselnd und krachend niederzusausen. Und es wogte der Menschenstrom in der Stadt den Bahnhöfen zu. Ein Festball noch – dann war das Goldene Fest vorbei! – Nein. Noch nicht ganz.

Am Montag, den 1. Juni, fuhren die Postkraftwagen durch das Glatzer Land und vermittelten denen, die schon lange die Heimat nicht mehr sahen, den Beweis, daß sie recht getan, als sie nach Glatz kamen; daß sie in der Ferne die Heimat nicht umsonst lieben und ihr die Treue halten. Sie bleibt ein Kleinod deutschen Landes mit ihrer tausendfältigen Schönheit, mit ihren Bewohnern, denen Treue kein leerer Begriff ist.

Das Goldene Jubelfest des G.G.V. gehört der Geschichte an. Es hat alle Erwartungen bei weitem übertroffen; es war ein Heimatfest für alle!

Dem G.G.V. und allen Helfern gebühren Dank und Anerkennung!

Mögen die Worte Dr. Castelle‘s sich weiter verbreiten:

„Wo Land und Volk so ganz sich selber treu sind, da wird auch gern das ganze deutsche Volk zu Gaste sein und Freude und Erholung suchen für sein schweres, bitteres Lebenswerk!“

 

Bergheil!

 

 

Die Ortsgruppen des G.G.V.
mit ihren Vorsitzenden (Juni 1931).

   

Des Vorsitzenden

Lfd. Nr.

Ortsgruppe

Namen

Stand

Wohnort

1.

Albendorf, Bez. Breslau

Laube Karl

Kantor und Lehrer

Albendorf, Bez. Breslau

2.

Altheide-Bad, Kr. Glatz

Tschacher P.

Staatsförster i. R.

Altheide-Bad, Kr. Glatz

3.

Altwaltersdorf, Kr. Habelschw.

Kollibabe Karl

Rittergutsbesitzer

Altwaltersdorf, Kr. Habelschw.

4.

Bad Reinerz

Mader Gustav, Dr.

Tierarzt

Bad Reinerz

5.

Berlin

Grieger Reinhold

Kaufmann

Berlin-Friedenau, Bismarckstr. 4

6.

Beuthen OS.

Tauche Robert

Bergsekretär i. R.

Beuthen OS., Birchowstraße 241

7.

Bobrek-Karf OS.

Koziollek Hans

Kalkulator

Bobrek-Karf OS. Zuckerkandlstr. 3

8.

Bolko, Kr. Oppeln OS.

Hesse Stephanie

Lehrerin

Oppeln OS., Krakauer str. 36 III

9.

Breslau

Tietz Walter

Rechtsanw. u. Notar

Breslau 1, Zwingerstraße 4 II

10.

Brieg, Bez. Breslau

Malchartzek Alfred

Mittelschullehrer

Brieg, Bez. Breslau, Riedelstr. 17 II

11.

Cottbus

Niedenführ Josef

Bürovorsteher

Cottbus, Moltkestraße 81

12.

Ebersdorf, Kr. Neurode

Schwarz Paul

Lehrer

Ebersdorf, Kr. Neurode

13.

Ebersdorf-Oberlangenau

Elsner Herbert

Fabrikbesitzer

Ebersdorf, Kr. Habelschw.

14.

Eisersdorf, Kr. Glatz

Seifert Richard

Freigutsbesitzer

Eisersdorf, Kr. Glatz

15.

Falkenhain-Nesselgrund

Olbrich August

Gutsbesitzer

Altbatzdorf, Kr. Glatz

16.

Gabersdorf, Kr. Glatz

Sebel

Lehrer

Gabersdorf, Kr. Glatz

17.

Glatz

G o e b e l

Bürgermeister

Glatz

18.

Gleiwitz OS.

Grosser Paul

Studienrat

Gleiwitz OS., Ebertstraße 7

19.

Glogau

Volkmer Konrad

Kaufmann

Glogau, Preußische Straße 55

20.

Grunwald, Kr. Glatz

Schmidt Richard

Lehrer

Grunwald, Kr. Glatz

21.

Guttentag OS.

Wehse

Obersteuersekretär

Guttentag OS., Bahnhofstraße

22.

Habelschw.

Rauer

Direktor

Habelschw.

23.

Hausdorf, Kr. Neurode

L o e s s e l  Georg

Rektor

Hausdorf, Kr. Neurode

24.

Hindenburg OS.

Klose Ernst

Studienrat

Hindenburg OS. Gartenstraße 3

25.

Kamenz i. Schl.

Vogt

Apothekenbesitzer

Kamenz i. Schl.

26.

Kieslingswalde, Kr. Habelschw.

Seifert Reinhold

Gasthofbesitzer

Kieslingswalde, Kr. Habelschw.

27.

Königswalde, Kr. Neurode

Gröger

Rektor

Königswalde, Kr. Neurode

28.

Kressenbachtal

Fizia Hans

Fabrikbesitzer

Voigtsdorf, Kr. Habelschw.

29.

Kudowa-Lewin

Schindler, Dr.

Gemeindevorsteher

Bad Kudowa

30.

Kunzendorf, Kr. Habelschw.

Jwanski Josef

Hauptlehrer

Kunzendorf, Kr. Habelschw.

31.

Landeck i. Schl.

H a r t m a n n

Rechtsanw. u. Notar

Landeck i. Schl.

32.

Langenau-Verlorenwasser-Lichtenwalde

Schindler

Lehrer

Niederlangenau, Kr. Habelschw.

33.

Lauterbach, Kr. Habelschw.

N e u g e b a u e r
Bruno

Lehrer

Lauterbach, Kr. Habelschw.

34.

Leobschütz OS.

Drahtschmidt Paul, Dr. Studienrat

 

Leobschütz OS.

35.

Liegnitz

Proske Gustav

Konrektor i. R.

Liegnitz, Schützenstraße 27

36.

Ludwigsdorf, Kr. Neurode

Heimann Max

Lehrer

Ludwigsdorf, Kr. Neurode

37.

Mittelsteine

Richly

Lehrer

Mittelsteine

38.

Mittelwalde i. Schl.

Erbmann, Dr.

Amtsgerichtsrat

Mittelwalde i. Schl.

39.

Münsterberg i. Schl.

Münch Gotthard, Dr.

Studienrat

Münsterberg i. Schl.

40.

Neisse

Froemsdorff R., Dr.

Facharzt

Neisse, Kochstraße 19

41.

Neundorf, Kr. Habelschw.

Geisler Alfred

Lehrer

Neundorf, Kr. Habelschw.

42.

Neurode

Rübartsch

Oberschullehrer

Neurode, Kohlenstraße 20

43.

Ober-Erlitztal

König Franz

Lehrer

Kaiserswalde, Kr. Habelschw.

44.

Oppeln OS.

Bruner

Reichsbahnrat

Oppeln, Sedanstraße 7

45.

Ottmachau, Kr. Neisse

Siegel

Zollsekretär

Ottmachau

46.

Patschkau

B i l e k  Ernst

Studienrat

Patschkau

47.

Ratibor OS.

H e r r m a n n  Alfred

Landgerichtsrat

Ratibor OS., Oberwallstraße 131

48.

Rengersdorf-Grafenort

Menzel August

Rektor

Rengersdorf, Kr. Glatz

49.

Rosenthal, Kr. Habelschw.

Exner Max

Amtsvorsteher

Rosenthal, Kr. Habelschw.

50.

Rückers, Kr. Glatz

Kepper Bruno

Hauptlehrer

Hartau bei Rückers, Kr. Glatz

51.

Schlegel, Kr. Neurode

Paetzold

Postmeister

Schlegel, Kr. Neurode

52.

Schreckendorf-Seitenberg

Lachnitt Hermann

Lehrer

Schreckendorf, Kr. Habelschw.

53.

Schweidnitz

Hornig Fritz, Dr.

Zahnarzt

Schweidnitz, Markt 10

54.

Seifersdorf, Kr. Neurode

Klopsch Paul

Lehrer

Seifersdorf, Post Albendorf, Bez. Breslau

55.

Stettin

Unger Bruno

Kaufmann

Stettin, Beringer Straße 17

56.

Stolzenau, Kr. Glatz

Baierlein Max

Lehrer

Stolzenau, Post Wallisfurth, Kr. Glatz

57.

Thanndorf Neißbach

Weiner Fritz

Lehrer

Altneißbach, Post Thanndorf, Kr. Habelschw.

58.

Ullersdorf, Kr. Glatz

Pfeiffer Friedrich

Kaufmann

Ullersdorf, Kr. Glatz

59.

Urnitz, Kr. Habelschw.

Zobel Max

Lehrer

Urnitz, Post Ebersdorf, Kr. Habelschw.

60.

Volpersdorf, Kr. Neurode

G a l l a n t  Rudolf

Lehrer

Volpersdorf, Kr. Neurode

61.

Wilhelmsthal, Kr. Habelschw.

Weiß Alfred

Lehrer

Wilhelmsthal, Kr. Habelschw.

62.

Wölfelsdorf, Kr. Habelschw.

Lorenz Josef

Lehrer

Wölfelsdorf, Kr. Habelschw.

63.

Wölfelsgrund, Grafschaft Glatz

Ritschler Herb., Dr.

Arzt

Urnitzmühle, Post Wölfelsgrund

64.

Wünschelburg (Heuscheuer)

S c h o b e r  Georg

Postmeister

Wünschelburg (Heuscheuer)

65.

Sondergr. d. Hauptvorstandes Glatz

Roemer Franz

Tierarzt

Glatz, Geschäftsführer

S p e r r d r u c k  bedeutet „Mitglied des Hauptvorstandes“

aus: „Die Grafschaft Glatz“ vom 15. Juli 1931
abgedruckt im „Grofschoaftersch Häämtebärnla“ Jahrbuch der Grafschaft Glatz,
54. Jahrgang 2002, S. 112-113
.

 

 
 
 

 

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Erste Version vom 27.05.2002, letzte Aktualisierung am 10.07.2024.